Artikel: Erfolgreiche Nachtzug-Allianz: Erster Nightjet verbindet Metropolen Berlin, Brüssel und Paris
Ausbau des transeuropäischen Nachtzugverkehrs geht weiter • Partnerbahnen liefern wichtigen Beitrag zum Green Deal • Dreimal wöchentlich ab 34,90 Euro nach Brüssel und Paris
Über Nacht entspannt in eine europäische Metropole reisen und die Hotelübernachtung sparen: Ab heute bietet die Nachtzug-Allianz von DB, ÖBB, NMBS/SNCB und SNCF eine Nachtzug-Verbindung von Berlin nach Brüssel und Paris an.
Der Nightjet (NJ) fährt dreimal in der Woche (montags, mittwochs und freitags). Dienstags, donnerstags und samstags verkehrt der Zug von Paris/Brüssel zurück nach Berlin. Der erste NJ wurde heute Abend in Berlin von den Verkehrsminister:innen von Deutschland, Belgien, Frankreich und Österreich sowie den vier CEOs der beteiligten Bahnen auf seine Fahrt verabschiedet.
Das neue Angebot ist der jüngste Meilenstein einer erfolgreichen partnerschaftlichen Zusammenarbeit der europäischen Bahnen, die sich Ende 2020 umweltfreundliche Nachtzugverbindungen zum Ziel gesetzt hatten.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr der Bundesrepublik Deutschland: „Heute ist ein guter Tag für alle Reisenden und Pendler, die künftig von den neuen Schienenverbindungen zwischen den europäischen Hauptstädten profitieren. Dieses neue Angebot ist der engen Kooperation aller Beteiligten zu verdanken, die eine wahre Nachtzugallianz gebildet haben und so unser TEE-2.0-Konzept in konkrete Angebote für die Reisenden umsetzen. Ich bin überzeugt: Wir brauchen mehr Teamplay bei der Eisenbahn in Europa, um die Schiene im Wettbewerb der Verkehrsträger noch attraktiver zu machen. Die österreichischen, französischen, belgischen und deutschen Bahnunternehmen zeigen mit ihrer Nachtzugallianz, wie das geht.“
Manja Schreiner, Berliner Senatorin für Mobilität, Klimaschutz, Verkehr und Umwelt: „Drei großartige europäische Hauptstädte – Berlin, Brüssel und Paris – sind ab jetzt auf komfortable und klimaschutzgerechte Art miteinander verbunden. Auf dem Weg zur CO2-neutralen Stadt können wir damit in großen Schritten vorankommen, denn die Fahrt auf der Schiene verursacht pro Passagier nur ein Sechstel der Treibhausgas-Emissionen eines Fluges. Wer im Nachtzug reist, der tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern kommt auch viel entspannter an. Ich wünsche dieser Verbindung nach Brüssel und Paris viele Passagiere. Möge die Auslastung dafür sorgen, dass bald weitere europäische Metropolen per Nachtzug von Berlin aus erreichbar sind und besonders entspannte Besucher nach Berlin kommen.“
Leonore Gewessler, österreichische Verkehrsministerin: „Bahn fahren heißt Klima schützen. Das gilt ganz besonders für den Nachtzug, der es darüber hinaus erlaubt, praktisch und bequem zu reisen: Am Abend in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen erholt in einer anderen europäischen Hauptstadt aufwachen. Mit den neuen Nightjet-Verbindungen wachsen wichtige europäische Metropolen zusammen und es wird noch einfacher, Europa klimafreundlich zu bereisen. Ich bin überzeugt: Das ist die Zukunft unserer Mobilität. Die Kurz- und Mittelstrecke in Europa gehört dem Zug.“
Georges Gilkinet, belgischer Vizepremierminister und Minister für Mobilität: „Züge regen zum Träumen an. Mit dem Start des neuen Nightjet von Brüssel nach Berlin wird nun ein Traum wahr. Schritt für Schritt wird das Angebot ausgebaut. Und die belgische Regierung tut ihren Teil dazu: Allen Verkehrsunternehmen, die mit ihren Nachtzügen Belgien anfahren, bieten wir finanzielle Unterstützung an. Kein Verkehrsmittel ist umweltfreundlicher als die Schiene, daher freue ich mich als Verkehrsminister sehr über dieses neue Angebot.“
Clément Beaune, französischer Minister für Verkehr: „Es ist möglich, in Paris einzuschlafen und in Berlin aufzuwachen! Es ist die Krönung eines Engagements, das ich seit drei Jahren trage. Ein Höhepunkt für Europa und die Ökologie. Dieser Zug ist das Bild der europäischen Zusammenarbeit, die auf den Klimanotstand und die Notwendigkeit, die Völker zu verbinden, reagiert. Diese Linie vervollständigt eine Reihe französischer Nachtzüge in Frankreich, wobei zehn Linien schrittweise wieder eröffnet werden. Unser Ehrgeiz ist groß: In Frankreich und in Europa werden wir im Laufe dieses Jahrzehnts weitere Strecken eröffnen, wir werden Nachtzüge kaufen und renovieren. Der Nachtzug ist kein Symbol der Vergangenheit mehr, er ist das Bild der Zukunft.“
Dr. Richard Lutz, CEO Deutsche Bahn AG: „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir uns zum Ziel gesetzt, das Bahnfahren für unsere Kundinnen und Kunden in Europa noch attraktiver zu machen. Der Nachtzug steht für klimafreundliches Reisen und ein vernetztes, grenzenloses Europa. Dafür stehen auch wir mit unserer Strategie der Starken Schiene. Wir als DB sind stolz darauf, Teil der europäischen Nachtzug-Allianz zu sein.“
Andreas Matthä, CEO der österreichischen ÖBB: „Mit den neuen, internationalen Verbindungen setzen wir den Ausbau unseres Nachtzuggeschäfts konsequent fort und unterstreichen unsere Position als führender Anbieter von Nachtzugreisen. Der ÖBB Nightjet ist schon heute ein Symbol für ein zusammenwachsendes Europa. Durch die Zusammenarbeit von vier europäischen Bahnen wird nun ein neues Angebot zwischen Berlin und Paris sowie Berlin und Brüssel mit attraktiven, klimafreundlichen Verbindungen über Nacht geschaffen."
Sophie Dutordoir, CEO der belgischen NMBS/SNCB: „Seit der Zeit von Georges Nagelmackers, dem Gründer der legendären Compagnie des Wagons-Lits, sind Nachtzüge ein fester Bestandteil der belgischen Eisenbahngeschichte. Geografisch liegt Belgien im Herzen des europäischen Schienennetzes. Als die ÖBB Anfang 2020 den Nachtzugverkehr wieder aufleben ließ, lag uns als SNCB daher sehr daran, die Initiative zu unterstützen, weitere europäische Hauptstädte und Metropolen per Fernzugverbindung – sei es tagsüber oder im Nachtverkehr – an Brüssel anzubinden. Die SNCB leistet dazu ihren Beitrag mit Instandhaltungsleistungen, Zugpersonal auf dem belgischen Streckenabschnitt und Fahrscheinverkäufen über unsere eigenen Vertriebskanäle.“
Christophe Fanichet, CEO der französischen SNCF Voyageurs: „Wir sind stolz auf die neue Nachtzug-Verbindung, die unser Streckennetz in ganz Europa stärkt. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Strecke Paris–Wien, ist die Strecke Paris–Berlin ein neues starkes Symbol für die Wiederbelebung der Nachtzüge, die mit finanzieller Unterstützung der französischen Regierung ermöglicht wurde. Europa ist ein wichtiger Teil der Geschichte und Tätigkeit von SNCF Voyageurs. Ich möchte mich bei den Partnern für die Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren bedanken. So können wir heute die Verbindung nach Berlin starten. Die ÖBB, DB, SNCB und SNCF Voyageurs haben beschlossen, ihre Kräfte für ein gemeinsames Ziel zu bündeln: den Ausbau von Eisenbahnverbindungen in Europa.“
Ebenfalls neu ist seit dem Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 eine tägliche Verbindung mit Schlaf- und Sitzwagen auf der Linie München–Wien–Warschau. Bereits im Dezember 2022 hatten die Partnerbahnen die Nachtzuglinie Zürich–Prag ausgebaut sowie den Nachtzug von München–Venedig/Rijeka/Zagreb/Wien–Budapest zum Start- bzw. Zielbahnhof Stuttgart verlängert.
Mit dem konsequenten Ausbau der Nachtzüge leistet die Allianz einen wichtigen Beitrag, um die im Green Deal vereinbarten Klimaziele der EU zu erreichen.
Tickets für die Nachtzugverbindungen von Berlin nach Brüssel und Paris sind im Sitzwagen ab 34,90 Euro pro Person und Richtung, im Liegewagen ab 49,90 Euro und im Schlafwagen ab 79,90 Euro erhältlich. Die Nightjet- und EuroNight-Tickets gibt es in allen Reisezentren und Agenturen der DB sowie über bahn.de und die App DB Navigator. Weitere Informationen zum Nachtzugangebot unter bahn.de/Nachtzug oder unter nightjet.com.
Hinweis für Redaktionen:
Fotos von der Veranstaltung finden Sie ab 21.30 Uhr in der DB Mediathek unter
https://mediathek.deutschebahn.com/marsDB/ko/de/7455460