Artikel: DB zum fünften GDL-Streik: „Maximalforderungen gefährden Eisenbahnsystem“
Millionen Menschen können nicht Zug fahren, weil GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen • Seiler: „Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden.“ • Massive Auswirkungen auf den Bahnbetrieb erwartet
Zum fünften GDL-Streik in der aktuellen Tarifrunde erklärt DB‑Personalvorstand Martin Seiler: „Weil die Lokführergewerkschaft nicht ihre Maximalforderungen bekommt, streikt sie wieder. Das ist stur und egoistisch. Viele Millionen Menschen in unserem Land können nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen. Viele Millionen Euro werden vernichtet, weil einige Wenige für ihre Partikularinteressen streiten. Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. Die Maximalforderungen der GDL sind jedoch unerfüllbar und gefährden massiv das Eisenbahnsystem.“
Die GDL hat angekündigt, von Donnerstag, 02.00 Uhr (Güterverkehr bereits ab Mittwoch, 18.00 Uhr), bis Freitag, 13.00 Uhr (Güterverkehr bis Freitag, 05.00 Uhr) zu streiken. Die DB geht von massiven Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb aus. Die DB wird so schnell und umfassend wie möglich informieren.
Die DB kritisiert scharf, dass die GDL weitere Streiks angekündigt hat, ohne darüber mindestens 48 Stunden vorher zu informieren. „Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste.“
Seiler: „Wir appellieren an die GDL, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und Lösungen zu finden, die im Interesse aller sind: unserer Mitarbeitenden, unserer Kundinnen und Kunden und des gesamten Eisenbahnsystems. Ein gemeinsamer Konsens ist für eine Starke Schiene in Deutschland unerlässlich.“
Im Februar hatten DB und GDL vier Wochen lang vertraulich verhandelt. Trotz weitreichender Zugeständnisse der DB und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die GDL die Tarifverhandlungen am vergangenen Donnerstagmittag für gescheitert erklärt. Die GDL bewegte sich keinen Millimeter und beharrte bis zuletzt auf ihrer Maximalforderung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Moderatoren Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther hatten Kompromissvorschläge auch zur wöchentlichen Arbeitszeit gemacht.
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