Artikel: Barrierefreier Ausbau des Freiburger Hauptbahnhofs
Die Deutsche Bahn und die Stadt Freiburg haben die Finanzierungsverträge unterzeichnet • DB baut fünf neue Aufzüge, Bahnsteige auf Einstiegshöhe, die zweite Unterführung führt dann bis in den Stühlinger
Ein Meilenstein für den barrierefreien Umbau des Freiburger Hauptbahnhofs ist erreicht: Die Deutsche Bahn wird in den kommenden Jahren zahlreiche konkrete Verbesserungen umsetzen. Nach jahrelanger Planung sind Realisierung, Zeitrahmen und Finanzierung nun vertraglich festgelegt. Die Stadt Freiburg, das Land Baden-Württemberg, der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) und die Deutsche Bahn (DB) haben die dafür notwendigen Realisierungs- und Finanzierungsverträge unterzeichnet. Damit sind endgültig die Weichen für die Umsetzung des lang ersehnten Projekts gestellt. Zu den wichtigsten Punkten des Ausbaus gehören fünf neue Aufzüge zu den Bahnsteigen sowie der Ausbau der nördlichen Unterführung. Außerdem werden Bahnsteige so angepasst, dass Reisende stufenlos ein- und aussteigen können. Vertraglich vereinbarter Baubeginn wird im Oktober 2026 sein.
„Am Freiburger Hauptbahnhof tut sich viel in Sachen Barrierefreiheit. Das ist gut so, aber leider auch notwendig. Denn wir alle erfüllen unsere eigenen Ansprüche und auch die berechtigten Erwartungen der Menschen noch nicht. Doch wir sind gerade dabei, das zu ändern. Unsere städtische Verkehrsgesellschaft VAG hat vorgelegt und erneuert alle Aufzüge sowie die Rolltreppen an der Stadtbahnbrücke. Wir haben lange mit der Bahn verhandelt und ich bin froh, dass die Vereinbarungen nun umgesetzt werden. Ziel muss sein, dass es hier zügig und konsequent vorangeht und der Zeitplan eingehalten wird, um die Situation für die Fahrgäste zu verbessern. Das Paket, das die Bahn angeht, kann sich sehen lassen. So wird aus dem Freiburger Hauptbahnhof ein moderner und zeitgemäßer Verkehrsknotenpunkt mit Aufzügen an beiden Enden. Gute Mobilität geht nur barrierefrei“, so Oberbürgermeister Martin Horn.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann: „Eine barrierefreie Breisgau-S-Bahn braucht auch einen barrierefreien Freiburger Hauptbahnhof! Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in den Ausbau der Haltestellen in der Region an den Strecken nach Breisach, Endingen, Elzach und Villingen investiert. Ich bin sehr froh, dass nun auch der Freiburger Hauptbahnhof als fahrgaststärkster Knotenpunkt an der Reihe ist.“
„Der barrierefreie Ausbau des Freiburger Hauptbahnhofs kommt auch dem Umland und unserer gesamten Region zugute. Die S-Bahn-Haltepunkte in den Landkreisen, das heißt insbesondere von Breisacher Bahn, Kaiserstuhlbahn, Höllentalbahn, Elztalbahn und Münstertalbahn, sind schon barrierefrei. Dort können die Fahrgäste also bereits ohne Stufen in die Züge ein- und aussteigen. Die Herstellung der Barrierefreiheit im Freiburger Hauptbahnhof als dem zentralen Bahnknotenpunkt der Region ist auch vor diesem Hintergrund überfällig und ein bedeutsamer Baustein für einen attraktiven regionalen ÖPNV, der von allen Menschen genutzt werden kann. Deshalb beteiligen sich auch die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen über den Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg finanziell an der Anpassung der Bahnsteighöhen an den sogenannten Nahverkehrsgleisen im Freiburger Hauptbahnhof“, so Hinrich Ohlenroth, Erster Landesbeamte im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald.
„Wir werden den Freiburger Hauptbahnhof zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt entwickeln, der den Ansprüchen aller Fahrgäste gerecht wird. Die Unterzeichnung der Realisierungs- und Finanzierungsverträge ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit. Mit unseren Investitionen gehen wir konkret Projekte an, die sowohl den Komfort als auch die Mobilität aller Reisenden erheblich verbessern werden.“, so Dr. Clarissa Freundorfer, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG.
„Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen, aber auch Eltern mit Kinderwagen oder einfach Reisende mit schwerem Gepäck: mehr Barrierefreiheit kommt allen Menschen zugute, die am Hauptbahnhof unterwegs sind. Der Ausbau ist wichtig, damit alle Menschen gut und sicher von A nach B kommen und Teilhabe am öffentlichen Nah- und Fernverkehr erfahren. Gut, dass es hier bald vorwärts geht“, so Sarah Baumgart, die Beauftragte für Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Freiburg.
Die Details des Ausbaus
Die Vereinbarungen mit der Deutschen Bahn sehen vor, dass fünf neue Aufzüge gebaut werden. Vier werden zu den Gleisen 1, 2/3, 4/5 und 6/7 errichtet. Außerdem wird die nördliche Unterführung verlängert. Sie wird dann von Gleis 1 bis in den Stadtteil Stühlinger führen. Hier wird außerdem ein weiterer Aufzug eingebaut, der die Unterführung mit Gleis 8 verbindet. Damit werden alle Gleise in Zukunft auch über die nördliche Unterführung mit Aufzug erreichbar sein.
Eine wichtige Investition in die Barrierefreiheit ist die Anhebung der Bahnsteige an den Gleisen 5, 6, 7 und 8 auf die Einstiegshöhe der Züge. Das Ein- und Aussteigen in die dort fahrenden S-Bahnen funktioniert dann stufenlos. Eine große Maßnahme zur Modernisierung und für mehr Komfort des Bahnhofs wird auch der Neubau der Bahnsteigdächer sein.
Investitionen in Millionenhöhe
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 16,7 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt durch die Deutsche Bahn, das Land Baden-Württemberg, den ZRF sowie die Stadt Freiburg. Der städtische Anteil liegt pauschal bei 1,1 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als in früheren Schätzungen angenommen, hier war von zwei Millionen Euro ausgegangen worden. Zudem hat die DB sich bereiterklärt, mögliche Kostensteigerungen zu übernehmen.
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