Artikel: Mehr Komfort und Service für Fahrgäste: Neu gestaltete S-Bahnen fahren ab Februar
Für den Einsatz im Digitalen Knoten Stuttgart werden alle 215 S-Bahn-Fahrzeuge neu ausgestattet • Bessere Fahrgastinformation und große, zusätzliche Bereiche für Mitnahme von Fahrrädern • DB investiert rund 200 Millionen Euro in mehr Fahrgastkomfort
Die Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart können sich auf mehr Komfort und Service in den Zügen freuen. Alle 215 Fahrzeuge werden für den Digitalen Knoten Stuttgart und das Fahren mit ETCS (European Train Control System) modernisiert und neu ausgestattet. In der S-Bahn-Werkstatt in Plochingen laufen die letzten Vorbereitungen für den ersten Einsatz der erneuerten S-Bahnen. Dort hat die Deutsche Bahn (DB) heute das Redesign gemeinsam mit dem Verband Region Stuttgart (VRS) als Aufgabenträger und Besteller der S-Bahn vorgestellt. Der erste planmäßige S-Bahn-Zug mit drei modernisierten Fahrzeugen wird voraussichtlich Anfang Februar fahren.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung des digitalen Zugbetriebs haben VRS und S-Bahn zusätzlich auch ein Mehr an Komfort und Service für Fahrgäste in den Fahrzeugen festgelegt. Dazu wurde zwischen DB und VRS der Verkehrsvertrag angepasst. So hat der VRS ein Gesamtpaket an Verbesserungen für die Fahrgäste initiiert, unter anderem bei Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Einstieg. Zusätzlich hat er 56 neue Fahrzeuge finanziert. Hinzu kommen zwei weitere Fahrzeuge von der DB. Die DB investiert rund 200 Millionen Euro in das Redesign der S-Bahnen. Es ist eingebettet in das Sanierungsprogramm „S3“ des DB Konzerns: die Steigerung der Fahrzeugverfügbarkeit und -qualität ist ein wesentlicher Baustein hier den Bahnbetrieb stabiler zu machen.
Zusätzliche Mehrzweckbereiche, die für die Mitnahme von Fahrrädern optimiert sind, große Monitore für bessere Fahrgastinformation, Steckdosen zum Aufladen von Mobilgeräten in bestimmten Sitzgruppen und eine Technik zur präzisen Auslastungsmessung: Das sind die Verbesserungen, die in der S-Bahn ab jetzt schrittweise in immer mehr Zügen zur Verfügung stehen.
Harmen van Zijderveld, Vorstand DB Regio Schiene: „Die Fahrgäste stehen für uns an erster Stelle. Deswegen haben wir den Innenraum der S-Bahn-Züge insbesondere für die Mitnahme von Fahrrädern neu konzipiert. Mit bewährten Zügen, die nach dem Redesign wie neu sind, wollen wir noch mehr Kunden gewinnen.“
Dr. Alexander Lahl, Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart: „Das Redesign ist ein bedeutender Meilenstein für die Mobilität in unserer Region - ein Meilenstein, der den Komfort, die Zugänglichkeit und die Technologie im öffentlichen Nahverkehr auf ein neues Niveau hebt. Mit diesem umfassenden Redesign haben wir das Ziel verfolgt, die Bedürfnisse aller Fahrgäste in den Mittelpunkt zu stellen. Diese neue S-Bahn steht somit symbolisch für den Fortschritt, den wir in unserer Region gemeinsam vorantreiben. Und ich finde, Sie kann sich sehen lassen und war das Warten wert.“
Dr. Matthias Glaub, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart: „Die Umstellung auf den zukünftig digitalen Zugbetrieb bringt große Herausforderungen mit sich. Die notwendigen Baustellen erfordern von uns als S-Bahn große Anstrengungen und unsere Fahrgäste müssen einiges aushalten. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir mit den ersten neu gestalteten S-Bahnen heute auch einmal gute Nachrichten für unsere Kundinnen und Kunden haben.“
Außendesign erleichtert Fahrgästen Orientierung beim Einsteigen
Nicht nur der Innenraum der S-Bahnen wird modernisiert. Die Züge erhalten auch ein neues Außendesign. Wie schon ein Teil der Flotte fahren künftig alle S-Bahnen in hellem Lichtgrau durch die Region. Die Sonderabteile sind von außen an prägnanten Farbelementen zu erkennen: blau für die Mehrzweckbereiche für Rollstühle/Kinderwagen und Fahrräder und gelb für die Bereiche der 1. Klasse. Damit können sich Fahrgäste beim Einsteigen leichter orientieren. Bei den bereits vor dem Umbau neu lackierten S-Bahnen wird durch den blauen Anstrich der neuen Fahrradbereiche das Außendesign nun komplettiert.
Auch die Anzeigetafeln am Bahnhof signalisieren, wo sich welches Abteil befindet. Reisende können sich besser zurechtfinden und gezielter und schneller einsteigen. Der Gedanke dahinter: Wenn die Bahnen kürzer an den Bahnhöfen stehen und schneller abfahren können, stabilisiert das den dichten S-Bahn-Verkehr.
Das gleiche Ziel hat das automatische Fahrgastzählsystem, das in den Türbereichen der modernisierten S-Bahnen installiert ist. Es ermöglicht präzise Prognosen zur Zugauslastung und wird schrittweise die bestehenden Services zur Echtzeit-Auslastungsanzeige verbessern, wie die Informationen auf den Zuganzeigern am Bahnsteig. Auch hier gilt: Wenn Reisende in die weniger ausgelasteten Wagen einsteigen, können die Züge schneller abgefertigt werden und pünktlicher abfahren.
Komfort- und Serviceverbesserungen für Fahrgäste auf einen Blick:
Das Redesign bedeutet mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen sowie Fahrräder durch zusätzliche Mehrzweckbereiche. Statt nur an den jeweiligen Fahrzeugenden gibt es in der Mitte zusätzlich zwei neue Mehrzweckabteile. Sie sind für Fahrräder optimiert und bestehen komplett aus Klappsitzen sowie bequemen Elementen zum Anlehnen für die Fahrgäste. Diese können zudem mit Fahrrädern die Stellflächen von zwei Einstiegstüren aus erreichen. Das Konzept der geräumigen Mehrzweckbereiche hat die S-Bahn Stuttgart aus dem IdeenzugRegio übernommen und weiterentwickelt.
Neue Steckdosen, die in einzelnen Sitzgruppen angebracht sind, dienen Fahrgästen für das Aufladen ihrer Mobilgeräte und erleichtern damit unter anderem das mobile Arbeiten. Alle 215 S-Bahn-Fahrzeuge waren bereits zuvor mit WLAN-Technik ausgestattet, so dass Reisende in der gesamten S-Bahn-Flotte kostenlos surfen können.
Dazu sorgen neue Monitore an der Decke der Züge für eine verbesserte Fahrgastinformation. In insgesamt acht Deckengondeln sind jeweils zwei große, übersichtliche Monitore installiert. Weitere vier Monitore in den Türbereichen ergänzen das Angebot an Informationen zur aktuellen Fahrt. Damit sind je S-Bahn-Fahrzeug insgesamt 20 Monitore vorhanden.
Umbau erfolgt in Werkstätten der DB und des Zugherstellers Alstom
Der Zughersteller Alstom startete ab März 2022 mit dem Umbau von insgesamt acht S-Bahn-Fahrzeugen als Prototypen in Hennigsdorf bei Berlin. Der serienmäßige Umbau erfolgt seit Anfang 2024 zusätzlich in der Alstom-Werkstatt in Villeneuve in der Schweiz sowie auch in den DB-Werkstätten in Nürnberg und in Hagen (Westfalen). Talbot in Aachen lackiert die Fahrzeuge. Zeitgleich zur Neugestaltung des Innenraums wird jeweils in die Züge auch die notwendige Digitaltechnik für das Fahren mit ETCS (European Train Control System) und eine teilautomatisierte Steuerung eingebaut. Die Umstellung auf die digitale Leit- und Sicherungstechnik bei der S-Bahn erfolgt für die Bereiche der Flughafen- und Stammstrecke im Jahr 2026.
Durch die Umstellung auf den Digitalen Knoten Stuttgart (DKS) profitiert der Fahrgast von pünktlicheren S-Bahnen und mehr Zugfahrten. Allein auf der Stammstrecke wird die S-Bahn durch ETCS und teilautomatisiertes Fahren um mindestens 20 Prozent leistungsfähiger. Der DKS hat für die Digitalisierung der Eisenbahn in Deutschland eine wichtige Vorreiterrolle.
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