„Kleine Murrbahn“: S-Bahn pendelt bis auf Weiteres zwischen Marbach und Backnang

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20. November 2024, 15:06 Uhr
Stuttgart

Artikel: „Kleine Murrbahn“: S-Bahn pendelt bis auf Weiteres zwischen Marbach und Backnang

Update zu Fahrplan 2025 S-Bahn Stuttgart vom 21. Oktober: Deutsche Bahn hat Strecke nach Unwetterschäden mit umfangreichen Reparatur- und Präventionsmaßnahmen instandgesetzt • Ab 15. Dezember morgens und nachmittags bis abends stündlicher S4-Pendelverkehr • Eingeschränkte Streckenkapazität, da alle Züge vorübergehend noch mit deutlich verminderter Geschwindigkeit fahren müssen

Ab Sonntag, 15. Dezember 2024, fährt die S-Bahn Stuttgart wieder zwischen Marbach (Neckar) und Backnang. Nach dem Unwetter mit Starkregen Ende Juni, bei dem durch Erdrutsche und Murgänge die „kleine Murrbahn“ auf einer Länge von etwa zehn Kilometern zum Teil erheblich zerstört wurde, hat die Deutsche Bahn (DB) die Gleisanlagen mit umfangreichen Reparatur- und Präventionsmaßnahmen instandgesetzt. Ab Fahrplanwechsel können damit auch Güterzüge die Strecke, die im Südwesten für flexible Transporte auf der Schiene wichtig ist, wieder nutzen. Unter anderem steht damit die „kleine Murrbahn“ Anfang 2025 während Streckensperrungen für Bauarbeiten zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Waiblingen für Umleitungen zur Verfügung.

Stündlicher S4-Pendelverkehr von 5 bis 10 Uhr und 13 bis 19 Uhr

Darüber hinaus bietet die Strecke Marbach (Neckar)–Backnang morgens und nachmittags bis abends Platz für Züge der S-Bahn-Linie S4. Von 5 bis 10 Uhr und von 13 bis 19 Uhr können die S-Bahnen stündlich fahren. Maßgeblich für den Stundentakt ist, dass vorübergehend alle Züge noch mit deutlich verminderter Geschwindigkeit fahren müssen und sich dadurch in beide Richtungen etwa um acht Minuten längere Fahrzeiten ergeben. Damit sich vom Zugbetrieb auf der eingleisigen Strecke keine Verzögerungen in das S-Bahn-Netz übertragen, fahren die S4-Züge zwischen Marbach und Backnang bis auf Weiteres im Pendelverkehr. Der S4-Pendel fährt jeweils zur Minute .13 in Marbach ab und kommt zur Minute .34 in Backnang an. In der Gegenrichtung startet der S4-Pendel jeweils zur Minute .43 in Backnang und erreicht zur Minute .04 Marbach. In Marbach besteht jeweils Anschluss von und nach Stuttgart Schwabstraße. Die S-Bahnen der S4 zwischen Marbach und Stuttgart Schwabstraße fahren von montags bis samstags tagsüber durchgängig im 15-Minuten-Takt, darüber hinaus im Halbstundentakt.

Zusätzlich Ersatzverkehr mit Bussen

Damit wie üblich stündlich zwei Fahrten zwischen Marbach und Backnang angeboten werden, setzt die DB zusätzlich weiterhin Busse der Linie S4E ein. Während der Betriebszeiten des S4-Pendels fahren die Busse zur Minute .48 in Marbach und zur Minute .13 in Backnang ab. Außerhalb der Angebotszeiten des S4-Pendels fahren die Busse in Marbach zu den Minuten .18 und .48 ab. Die Busse starten dann zu den Minuten .13 und .43 in Backnang. In Erdmannhausen liegt die Haltestelle für den Ersatzverkehr auch weiterhin im Ort.

Informationen zu Reiseverbindungen

Die DB bittet ihre Fahrgäste bei der Verbindungsauswahl zu berücksichtigen, dass die Busse längere Fahrzeiten haben. Deshalb empfiehlt die DB, jeweils vor Fahrtantritt die aktuellen Verbindungen in den elektronischen Fahrplanmedien zu überprüfen und gegebenenfalls eine frühere Fahrtmöglichkeit zu wählen. Fahrplaninformationen in Echtzeit gibt es auf bahn.de und in der App DB Navigator.

Sicherung der Strecke vor Erdrutschen und Murgängen mit Netzen und Zäunen

Die DB hat für die Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf der „kleinen Murrbahn“ Schlamm, Vegetation und Geröll in insgesamt elf Baufeldern entfernt. Wo Schlammstellen die Gleisanlagen beschädigt haben, hat die DB den Oberbau stabilisiert und Schienen und Schwellen getauscht. Darüber hinaus hat die DB, um Rutschungen zu vermeiden, Sicherungen mit Netzen errichtet. Um Murgänge von den Gleisanlagen fernzuhalten, wurden drei Zäune installiert. Nach dem Fahrplanwechsel sind weitere Arbeiten vorgesehen, damit die Züge auf der Strecke wieder mit voller Geschwindigkeit fahren können. Der Termin für die Arbeiten wird derzeit noch mit den Fachdiensten und Baufirmen abgestimmt. Das Errichten einer robusten Infrastruktur und die Stabilisierung des Bahnbetriebs durch das Vorhalten von Ausweichstrecken entsprechen jeweils den Zielen des Sanierungsprogramms „S3“, mit dem die DB innerhalb der nächsten drei Jahre pünktlicher und verlässlicher werden will. Die DB bedankt sich bei den Fahrgästen für ihre bisherige Geduld mit den Ersatzverkehren und bittet für die weitere Einschränkung des Angebots um Verständnis.

Dichter Takt: Stuttgarter S-Bahnen fahren samstags wieder im 15-Minuten-Takt

Ab Fahrplanwechsel auch montags bis freitags mehr S-Bahnen: Viertelstundentakt wieder verlängert bis 20.30 Uhr • Für ein stabiles Angebot auf der Teckbahn wird die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft vorübergehend neuer Partner beim Zugbetrieb • Erste modernisierte S-Bahn voraussichtlich ab Ende des Jahres im Einsatz

(21. Oktober 2024) Die S-Bahn Stuttgart kehrt im Fahrplan 2025 nach einjähriger Unterbrechung samstags zum 15-Minuten-Takt zurück. Ab Fahrplanwechsel am Sonntag, 15. Dezember 2024, profitieren die Fahrgäste bei den S-Bahnen der Linien S1 bis S6 an Samstagen wieder von dem einheitlichen Viertelstundentakt, der tagsüber durchgängig zwischen 8.30 und 20.30 Uhr gefahren wird.

Auch montags bis freitags gibt es für die Fahrgäste wieder mehr dichtere Taktzeiten. Der Übergang vom Viertel- in den Halbstundentakt ist im neuen Fahrplan erst am Abend um 20.30 Uhr und damit eineinhalb Stunden später als bisher. Die S-Bahnen auf den Linien S1 bis S6 fahren damit tagsüber wieder durchgängig von 6 bis 20.30 Uhr im 15-Minuten-Takt. In dieser Zeit setzt die S-Bahn Stuttgart für ein komfortables Platzangebot auf allen Linien Züge in maximaler Zuglänge ein.

Mit den Ausweitungen im Fahrplan entspricht die S-Bahn Stuttgart wieder dem vollständigen Zugangebot, das vom Aufgabenträger Verband Region Stuttgart bestellt wurde. Da der regionale Arbeitsmarkt unverändert schwierig ist, hat die S-Bahn neue innovative Aktivitäten zur Personalgewinnung realisiert, um die notwendigen Personalressourcen zu rekrutieren und stabilisieren. Mit einem Cross-Border-Recruiting wirbt sie Fachkräfte für das Fahr- und Instandhaltungspersonal auch im Ausland - derzeit insbesondere in Ägypten und Spanien - an. Zur Ausbildung als Lokführer:in hat die S-Bahn Stuttgart von 2021 bis heute rund 270 Mitarbeitende eingestellt. Allein im nächsten Jahr sollen über 100 weitere neue Lokführer:innen über den Quereinstieg und die Berufsausbildung dazu kommen.

WEG wird Partner beim Zugbetrieb auf der Teckbahn

Die S-Bahn Stuttgart wird den Zugbetrieb der Regionalbahnlinie RB 64 Kirchheim (Teck)–Oberlenningen zunächst befristet für fünf Jahre an die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) vergeben. Die WEG ist sowohl mit dem Betrieb als auch der Instandhaltung der dort fahrenden Dieseltriebwagen vertraut. Von den weitreichenden Erfahrungen der WEG profitieren zum einen die Fahrgäste mit einem zuverlässigen Angebot. Die S-Bahn Stuttgart wiederum kann sich darauf fokussieren, ihre S-Bahn-Fahrzeuge für den Digitalen Knoten Stuttgart umzustellen. Das Fahrplanangebot der Linie RB 64 auf der Teckbahn bleibt unverändert.

Bauen für ein leistungsfähiges und zuverlässiges S-Bahn-Netz

Um die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs zu gewährleisten und notwendige Kapazitätserweiterungen für die Zukunft zu schaffen, setzt die Deutsche Bahn (DB) auf die Digitalisierung. Der Digitale Knoten Stuttgart (DKS) spielt eine zentrale Rolle dabei, die Region für die Herausforderungen der Mobilitätswende zu rüsten und damit auch dem Wachstumspfad der Konzernstrategie der „Starken Schiene“ zu entsprechen. Die schrittweise Umstellung von konventioneller Signaltechnik auf digitale Leit- und Sicherungstechnik ist ein wesentlicher Schritt in diesem Prozess. Die dazu notwendigen Arbeiten setzt die DB weiter fort - unter anderem während der Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke in den Sommerferien 2025. Bereits Anfang des Jahres erfolgt während der Schulferien eine Unterbrechung der Bahnstrecke zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Waiblingen, gleiches gilt für die Abend- und Nachtstunden zwischen 21 und 5 Uhr vom 8. Januar bis zum 3. Februar 2025.

Außerdem modernisiert die DB weiter die Strecken im S-Bahn-Netz, wodurch es zu weiteren Gleissperrungen kommt. Bereits während der bevorstehenden Herbstferien vom 26. Oktober bis 1. November 2024 erneuert die DB auf der Linie S4 Gleise zwischen Ludwigsburg, Benningen (Neckar) und Marbach (Neckar). Vom 20. bis 22. November 2024 baut die DB neue Weichen im Bereich des Bahnhofs Stuttgart-Bad Cannstatt ein, dadurch ist die Verbindung zum Stuttgarter Hauptbahnhof unterbrochen. Vom 11. Januar bis 8. Februar 2025 arbeitet die DB im Bereich Stuttgart-Feuerbach an fünf Samstagen jeweils zwischen 6 und 18 Uhr an Oberleitungen und Signalen, so dass die S-Bahn nur eines ihrer beiden Gleise nutzen kann. Alle Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des Sanierungsprogramms „S3“, mit dem die DB innerhalb der nächsten drei Jahre unter anderem gleichermaßen Schienennetz und Bahnbetrieb stabilisieren wird, um mit einem zuverlässigen Angebot wieder mehr Fahrgäste für die Bahn zu gewinnen.

Update am 20. November 2024: 
Die DB hat weitere Bauarbeiten terminiert: Vom 15. bis 17. Februar 2025 erneuert die DB zwischen den S-Bahn-Stationen Stuttgart Hauptbahnhof (tief) und Stuttgart-Vaihingen Schienen. Die S-Bahn-Stammstrecke ist dazu ebenso für den Zugverkehr gesperrt, wie in der Folge vom 11. Februar bis zum 21. März 2025 jeweils in den Nächten von Sonntag/Montag bis Donnerstag/Freitag (von 21 Uhr bis 4.30 Uhr). Für barrierefreies Ein- und Austeigen und für mehr Komfort erhöht die DB die Bahnsteige an den Stationen Stetten-Beinstein, Grunbach und Esslingen Mettingen. Dazu ist vom 28. Februar bis zum 11. April 2025 jeweils ein Gleis der Strecke Waiblingen–Endersbach gesperrt und vom 3. Mai bis zum 26. Juli 2025 jeweils ein Gleis der Strecke Stuttgart-Obertürkheim–Esslingen (Neckar). Vom 13. Juni bis 11. Juli 2025 setzt die DB die Erneuerung des Oberbaus auf der Flughafenstrecke aus diesem Jahr fort. 

Über weitere Baustellen, die Verkehrskonzepte sowie den Ersatzverkehr mit Bussen informiert die DB gesondert. Die DB bittet ihre Fahrgäste um Verständnis und Entschuldigung für die mit den Bauarbeiten verbundenen, unvermeidlichen Beeinträchtigungen. 

Aufnahme des Zugverkehrs auf der kleinen Murrbahn

Der Zugverkehr auf der kleinen Murrbahn zwischen Marbach (Neckar) und Backnang kann nach derzeitiger Einschätzung zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 wieder aufgenommen werden. Zunächst müssen Züge auf einem Teilabschnitt vorübergehend mit geringerer Geschwindigkeit fahren. Details zur Länge des Streckenabschnitts und der Geschwindigkeit werden in der nächsten Zeit konkretisiert. Erst damit können dann auch die Auswirkungen auf den Zugverkehr bestimmt werden. Nach dem Fahrplanwechsel sind weitere Arbeiten zur Beseitigung der Langsamfahrstelle vorgesehen. Der Termin zur Beseitigung wird derzeit noch mit den Fachdiensten und Baufirmen abgestimmt. Die Bahnstrecke zwischen Marbach (Neckar) und Backnang wurde nach mehreren Erdrutschen und Murgängen, die durch das Unwetter mit Starkregen am Mittwoch, 26. Juni 2024, ausgelöst wurden, an mehreren Stellen zum Teil erheblich zerstört.

Erste modernisierte S-Bahn im Einsatz - Das wird für Fahrgäste besser:

Für die Umstellung auf den DKS werden seit Anfang dieses Jahres die Stuttgarter S-Bahnen schrittweise mit der notwendigen Digitaltechnik ausgestattet. Den dafür erforderlichen Aufenthalt in den Werken nutzt die DB, um alle 215 Fahrzeuge für mehr Fahrgastkomfort und -service zu modernisieren. Ab Ende des Jahres fährt das erste Fahrzeug mit Redesign im S-Bahn-Netz.

Kund:innen profitieren dann von mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen sowie Fahrräder. Statt bisher nur an den jeweiligen Fahrzeugenden haben die modernisierten S-Bahnen in der Mitte zwei zusätzliche Mehrzweckabteile. Diese sind für Fahrräder optimiert und bestehen komplett aus Klappsitzen sowie bequemen Elementen zum Anlehnen. Zudem können Fahrgäste mit Fahrrädern die Stellflächen von zwei Einstiegstüren aus erreichen, was einen weiteren Vorteil gegenüber den bisherigen Mehrzweckabteilen bedeutet. Das Konzept der geräumigen Mehrzweckbereiche stammt aus dem Ideenzug der DB, basiert auf Tests und Umfragen mit Kund:innen und wurde von der S-Bahn Stuttgart weiterentwickelt.

Dazu bieten neue Monitore in Deckengondeln eine verbesserte Reisendeninformation. Ebenfalls wird in alle S-Bahnen ein automatisches Fahrgastzählsystem eingebaut, sodass eine gezielte Prognose zur Auslastung der Züge möglich wird. Steckdosen, die in verschiedenen Bereichen aller Züge platziert sind, sind eine weitere wichtige Neuerung. Bereits heute haben alle Stuttgarter S-Bahnen WLAN, so dass Fahrgäste überall im Zug online surfen können. Über QR-Codes neben den Fenstern erhalten sie zudem Echtzeitinformationen zu ihrer Fahrt und Informationen über Anschlussverbindungen.