Artikel: KI auf vier Beinen gegen Graffiti: DB testet Roboterhund Spot bei der S-Bahn München
Roboter läuft durch Bahn-Abstellanlagen und erkennt Unregelmäßigkeiten • Übertragung hochauflösender Live-Bilder • Einmonatige Testphase im S-Bahn-Bereich • Ziel: Vandalismus und Graffiti reduzieren
Um ihre Züge frei von Graffiti zu halten und Vandalismus vorzubeugen, testet die DB in München erstmals den Roboterhund Spot. Dieser patrouilliert auf seinen vier Beinen eigenständig über Abstellanlagen und erkennt KI-gestützt dabei unbefugte Personen oder andere Unregelmäßigkeiten. Daraufhin startet er dann eine Liveübertragung. Die Bilder in HD-Qualität landen zur Prüfung bei den DB-Sicherheitsmitarbeitenden in der Nähe, die gegebenenfalls weitere Schritte einleiten können.
S-Bahn-Chef Heiko Büttner: „Unsere Züge sind unsere Visitenkarte und entscheidend für den ersten Eindruck bei unseren Fahrgästen. Deswegen kommen S-Bahnen mit Graffiti so schnell wie möglich zur Reinigung ins Werk und stehen dadurch nicht für den Einsatz zur Verfügung. Je weniger Graffiti, desto besser also für unsere Fahrgäste. Genau dabei soll uns Roboterhund Spot mit Sensortechnik und KI unterstützen. Damit treiben wir bei der S-Bahn den Einsatz digitaler Tools, die wir auch bereits in der Leitstelle und in der Instandhaltung nutzen, weiter voran.“
Torsten Malt, Leiter Regionalbereich Süd von DB Sicherheit: „Digitalisierung spielt eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung unserer Präventionsarbeit. Mit dem Roboterhund testen wir nun einen Monat lang innovative Technik, die unsere Mitarbeitenden vor Ort unterstützt. Mit dem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, was Spot alles kann und inwieweit wir ihn künftig dauerhaft einsetzen können. Von Anfang an entwickeln wir so Zukunftstechnologien mit und können sie maßgeschneidert auf den Einsatz im komplexen Eisenbahnsystem anpassen.“
Spot ist besonders gut für den Einsatz im Bahnbereich geeignet. Da er sich wie ein Hund auf vier Beinen fortbewegt, kann er problemlos auf verschiedenen Untergründen laufen. Selbst Stufen, Schienen oder Schotter sind für ihn kein Problem. Mit Hilfe seiner Sensoren und Kameras kann er Kollisionen mit Menschen oder Gegenständen vermeiden und behält auch nachts jederzeit den Überblick. Und wenn Spot doch einmal stürzen sollte, steht er selbstständig wieder auf.
Mit der Pilotierung innovativer Technologien verstärkt die DB ihre Anstrengungen bei der Graffiti-Prävention. Die Metropolregion München mit ihrem S-Bahn-System ist dafür besonders geeignet, denn die großen Städte zählen zu den Graffiti-Schwerpunkten. Allein in München haben die Spezialist:innen im S-Bahn-Werk Steinhausen letztes Jahr fast 13.000 Quadratmeter Graffiti in mühsamer Handarbeit vom Außenlack entfernt – eine Fläche so groß wie drei Wiesn-Festzelte. Für die S-Bahn bedeutet das Kosten im hohen sechsstelligen Bereich. Und auch die Umwelt wird belastet, denn um die aufgesprühte Farbe zu entfernen, kommen Chemikalien zum Einsatz. Um das Erfolgserlebnis der Sprayer zu schmälern, nimmt die S-Bahn besprühte Fahrzeuge in der Regel noch am selben Tag aus dem Einsatz. Pro Woche gehen im Schnitt rund 12 Fahrzeuge zur Außengraffiti-Entfernung in die Werkstatt.
Hinweis an die Redaktionen:
Auf folgender Internetseite werden schrittweise Fotos von der Veranstaltung eingestellt: https://mediathek.deutschebahn.com/marsDB/ko/de/7587992