Eine Gemeinschaftsaufgabe: Das historische Oschütztalviadukt soll erhalten bleiben

Zum Inhalt springen

Nachfolgend finden Sie die häufigsten Fragen und unsere Antworten darauf.

Ich suche einen Kontakt zur regionalen Pressestelle.

Hier finden Sie Ihren richtigen Ansprechpartner.

Ende des Expander-Inhaltes
Ich habe im Zug Gepäck vergessen. Was nun?

Im Zug oder Bahnhof verloren oder gefunden? Der Fundservice der Deutschen Bahn hilft weiter.

Ende des Expander-Inhaltes
Ich benötige Unterstützung bei meiner Reiseplanung

Informationen und Fragen zu Produkten, Angeboten und Services rund um den Personenverkehr finden Sie bahn.de.

Ende des Expander-Inhaltes
Interessieren Sie sich für einen Job bei der Deutschen Bahn?

Die Deutsche Bahn bietet eine Vielzahl an attraktiven Arbeitsplätzen und für jeden den passenden Einstieg. In unserem Karriereportal werden sowohl Schüler, Studenten, Direkteinsteiger als auch Berufserfahrene fündig.

Ende des Expander-Inhaltes
22. April 2025, 13:30 Uhr
Leipzig

Artikel: Eine Gemeinschaftsaufgabe: Das historische Oschütztalviadukt soll erhalten bleiben

Im Januar hat die Deutsche Bahn (DB) den Bürgermeister der Stadt Weida Udo Geldner, Vertreter:innen des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie sowie Vertreter:innen des Landratsamts Greiz eingeladen, um das weitere Vorgehen bezüglich des Oschütztalviaduktes abzustimmen. Ein beauftragtes Ingenieursbüro hat sein Gutachten zum Erhalt des Baudenkmals, das seit mehr als 40 Jahren nicht mehr für den Eisenbahnbetrieb genutzt wird, vorgestellt. Das Ergebnis der Untersuchung bestätigt, dass das Bauwerk grundsätzlich sanierungsfähig ist und ohne Verkehrslasten noch viele Jahre standsicher sein wird.

Im Ergebnis haben alle Beteiligten (DB, Stadt Weida, Denkmalpflege und Denkmalschutzbehörde) zugestimmt, in den nächsten Jahren gemeinsam an einer Lösung zur Sanierung des Bauwerkes zu arbeiten. Dabei besteht Einigkeit darüber, dass der Nutzungszweck nicht mehr dem Eisenbahnverkehr dient und somit auch keine Betrachtung der Tragfähigkeit aus Verkehrslasten des Eisenbahnbetriebes erfolgt.

Erforderliche Maßnahmen aus der Verkehrssicherungspflicht betreffen den Oberbau, das Geländer und den Plattenrost. Hier sollte der Rückbau dieser Teile mit einer weiterführenden Planung zusammen angegangen werden. Damit könnte auch das Schutzgerüst gegen herabfallende lose Teile entfallen.

Es stellt sich daher die Frage zum Zweck der Nachnutzung. Eine erste Idee ist die Nutzung des Viaduktes als Rad- und/oder Gehweg. Für diese Nutzung könnten ggf. auch Fördermittel beantragt werden.

Denn: Für die Planung und Realisierung als Nachnutzung für einen Rad- und/oder Gehweg werden Kosten (unter Einberechnung der Inflation) in Höhe von 6,8 Mio. Euro (Brutto) anfallen. Nach einer solchen Sanierung könnte das Bauwerk weitere 50 Jahre ohne großen Instandhaltungsaufwand erhalten werden.

„Wir begrüßen die gemeinsamen Anstrengungen, eine nachhaltige Lösung für das Baudenkmal in Weida zu erarbeiten. Wir haben nun einen Fahrplan und prüfen gemeinsam eine Nachnutzung als Rad- und Wanderweg, sowie die Fördermöglichkeiten“, sagt Tim Golombek, Leiter Investitionsplanung des Netzes Erfurt der DB InfraGo.

„Das Baudenkmal Oschütztalviadukt ist nicht nur ein Wahrzeichen für die Stadt Weida, sondern auch Teil der persönlichen Geschichte und Erinnerung vieler Bürgerinnen und Bürger. Es repräsentiert unsere Gegenwart und soll für zukünftige Generationen sichtbar bleiben. Wir freuen uns auf eine konstruktive Kooperation mit allen Beteiligten, damit das Objekt in Zukunft einer sinnvollen Nutzung für die Allgemeinheit zugeführt werden kann“, sagt Udo Geldner, Bürgermeister der Stadt Weida.

Sabine Guzowski, Gebiets- und Fachreferentin Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie: „Das 1884 fertiggestellte und 1983 stillgelegte Ingenieurbauwerk im Verlauf der Bahnstrecke Werdau–Weida–Mehltheuer ist neben dem in vergleichbarer Bauweise 1894/95 errichteten Ziemestal-Viadukt an der Oberlandbahn (eingetragenes Kulturdenkmal) das älteste Beispiel einer Pendelstützenbrücke auf dem Gebiet des Freistaates Thüringen. Damit ist das Bauwerk herausragendes Zeugnis der Ingenieursbaukunst des 3. Viertels des 19. Jahrhunderts: unter Einsatz zeitgenössischer Bautechnologie (Material: Stahlträger, Stahlgitter; Konstruktionsweise: Pendelstützen) entstand ein Bauwerk modernster Bauweise. Für die Entwicklung der Infrastruktur in Zusammenhang mit der Industrialisierung und des Verkehrswesens spielt der Oschütztalviadukt in Weida eine bemerkenswerte Rolle. Seine Entstehungsgeschichte als Bauwerk der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahn ist signifikant für die Geschichte des Eisenbahnwesens im heutigen Thüringen. Topografie und Kleinstaaterei bedingten eigenwillige Streckenführungen und Ausführung der Bauwerke.“