Artikel: Schwimmkran hebt erfolgreich Hilfsbrücke über die Hunte bei Elsfleth ein
Meilenstein bei der Instandsetzung der Brücke • Wiederherstellung der Strecke zwischen Berne und Elsfleth im Zeitplan • Abschließende Arbeiten an Gleisen und Oberleitungen laufen unter Hochdruck
Die Arbeiten für eine rasche Instandsetzung und Teilerneuerung der Huntebrücke bei Elsfleth gehen gut voran. Ein Expertenteam der Deutschen Bahn (DB) hat heute unter Einsatz eines Schwimmkrans erfolgreich zwei Hilfsbrücken über die Hunte eingehoben. Damit wurde ein Meilenstein erreicht, um die Brücke bereits in den kommenden Tagen wieder für Züge zwischen Berne und Elsfleth befahrbar zu machen – und die Häfen links der Weser an den Güterverkehr anzuschließen.
Nachdem am 25. Februar ein Binnenschiff mit der Eisenbahndrehbrücke kollidiert war und diese massiv beschädigte, arbeitet die DB mit einem Team aus Brücken- und Wasserbauexperten im engen Schulterschluss mit Planungsbüros, den bauausführenden Firmen, sowie der Politik an der Wiederherstellung der wichtigen Strecke. Für den Rückbau der beschädigten Brücke und den Aufbau der Hilfsbrücke sind unter anderem Schwimmkräne, Rammpontons, Baggerschiffe und eine Hubinsel zum Einsatz gekommen.
Die beiden Hilfsbrücken stammen aus dem Brückenlager der DB in Konz. Sie wiegen ca. 56 Tonnen pro Stück und sind je 24 Meter lang. Sie wurden auf dem Hafengelände in Elsfleth für den Einbau vorbereitet und am frühen Morgen mit dem Schwimmkran „BHV ATHLET“, der bis zu 100 Tonnen Last heben kann, über den Wasserweg gebracht. Bevor sie eingehoben werden konnten, musste in den vergangenen Wochen eine Rammrohrgründung für den Mittelpfeiler im Fluss errichtet werden. Darauf wurde eine Stahlkonstruktion aufgesetzt und angeschweißt. Insgesamt werden die Hilfsbrücken über 16 Einzellager auf die Pfeiler aufgelegt und zu einer durchgehenden Brücke verbunden.
Abschließend können nun die Gleise sowie die Oberleitungsanlagen inklusive Leit- und Sicherungstechnik aufgebaut und angeschlossen werden. Die Oberleitungs- und Oberbauarbeiten laufen parallel und auch nachts. Danach werden Belastungsfahrten durchgeführt. Wenn alles weiterhin planmäßig verläuft, kann die feste Hilfsbrücke nach der erfolgreichen technischen Abnahme schon in den kommenden Tagen wieder in Betrieb gehen und die Strecke ohne Einschränkungen für Personen- und Güterzüge freigegeben werden.
Als provisorische Übergangslösung lässt sich die Brücke allerdings nicht für den Schiffsverkehr öffnen. Die neue Durchfahrtshöhe wird nun durch die Unterkante der Hilfsbrücke vorgegeben und ist zudem tideabhängig. Bis zum Neubau einer beweglichen Brücke können Schiffe den Wasserweg nutzen, die flach genug sind, um unter der festen Hilfsbrücke durchzufahren.
Der Neubau des drehbaren Bestandbauwerks aus dem Jahr 1927 befand sich ohnehin bereits in der Vorplanung; ein beschleunigtes Verfahren wird derzeit geprüft, um den Baubeginn vorzuziehen. Die DB wird auch die Planungen für die neue, bewegliche Brücke intensiv vorantreiben, um die Befahrbarkeit der Hunte wieder uneingeschränkt herzustellen.