Artikel: Neuer Fahrplan mit mehr internationalen Angeboten, mehr Sprinter- und Direktverbindungen in Deutschland
Zusätzliche ICE nach Paris und Brüssel • Weitere Berlin-Sprinter für Frankfurt, Darmstadt, Kaiserslautern und Saarbrücken • ICEs umsteigefrei nach Mecklenburg-Vorpommern, in den Schwarzwald, zum Bodensee und nach Österreich • Zusätzlicher nächtlicher ICE Rhein/Main–Berlin • Weitere Angebotsjustierungen bei einzelnen Zügen • Sanierungsbedingte Einschränkungen im Mittelrheintal
Ab Fahrplanwechsel Mitte Dezember bietet die Deutsche Bahn (DB) mehr internationale Zugfahrten an. Ein Highlight ist die tägliche neue ICE-Direktverbindung von Berlin über Straßburg nach Paris, die auch in Frankfurt Süd hält. Innerhalb Deutschlands baut die DB ihr Angebot an Sprinter-Zügen und umsteigefreien ICE-Direktverbindungen weiter aus.
Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: „Der internationale Fernverkehr boomt. Die Menschen wollen mehr Bahn in Europa. Gleichzeitig stocken wir unseren Fahrplan in Deutschland mit Augenmaß auf – wo es eine entsprechende Nachfrage durch unsere Fahrgäste gibt. Mit neuen Sprinter- und umsteigefreien ICE-Verbindungen punktet die Bahn im Vergleich zum Auto mit attraktiven Reisezeiten.“
Infos und Fahrkarten ab 16. Oktober – neu: Vorbuchungsfrist auf bis zu zwölf Monate verlängert
Der neue Fahrplan gilt ab 15. Dezember 2024. Ab 16. Oktober beginnt der Verkauf der Fahrkarten dafür. Die bisherige Vorbuchungsfrist von maximal sechs Monaten wird auf bis zu zwölf Monate verlängert. Nationale Angebote wie der Super Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können damit z.B. bereits für die kommenden Sommerferien oder andere planbare Ereignisse weit im Voraus und mit maximaler Ersparnis gebucht werden. Für Tickets ins Ausland bleibt es zunächst bei maximal sechs Monaten Vorlauf.
Alle Informationen und Tickets gibt es auf bahn.de und im DB Navigator sowie in DB Reisezentren und DB Agenturen.
Der neue Fahrplan im Überblick
Ab Frankfurt zusätzlich nach Paris und Brüssel, regelmäßiger nach Amsterdam
Frankfurt erhält eine weitere, dann siebte tägliche Direktverbindung nach/von Paris. Die Ankunft in Frankfurt Süd aus Paris ist um 14.04 Uhr, die Abfahrt in Richtung Frankreich um 15.54 Uhr. Die Fahrten sind Teil der neuen Direktverbindung Berlin–Paris mit weiteren Halten in Karlsruhe und Straßburg. Die Fahrtzeit zwischen der Mainmetropole und der französischen Hauptstadt beträgt rund vier Stunden.
Nach/von Aachen, Lüttich und Brüssel wird vom 12. April bis zum 2. November 2025 neu täglich eine zusätzliche Spätverbindung angeboten. Bislang konnten diese späten Züge nur am Sonntagabend verkehren. Abfahrt ist in Frankfurt um 20.15 Uhr nach Brüssel (an 23.35 Uhr). In der belgischen Hauptstadt startet der Zug um 20.25 Uhr (hier besteht Anschluss aus London) nach Frankfurt. Davon profitieren auch Limburg Süd und Montabaur. Im restlichen Jahr verkehren die späten ICE Brüssel–Frankfurt weiterhin nur sonntags. Neu fährt dann aber wieder ein zusätzlicher ICE ab Köln um 22.27 Uhr montags bis samstags nach Frankfurt, so dass für Montabaur und Limburg Süd ganzjährig neu eine Verbindung noch nach 22 Uhr aus Köln bzw. nach Frankfurt Hbf (an 23.56 Uhr) besteht. Damit kommt die DB einem lang gehegten Wunsch aus der Region nach.
Ab Ende 2024 besteht neu ein durchgehender Zweistundentakt zwischen Frankfurt und Amsterdam, wobei je einer der insgesamt sieben bzw. acht ICE-Züge Frankfurt Hbf–Köln–Amsterdam künftig ab Frankfurt Flughafen weiter nach/von Stuttgart und München statt Frankfurt Hbf fährt.
Zusätzliche Berlin-Sprinter für Frankfurt, Darmstadt, die Pfalz und Saarbrücken
Zwischen Berlin und Frankfurt (Main) sind täglich neu sechs zusätzliche ICE-Sprinter unterwegs, die beide Metropolen non-stop in rund vier Stunden verbinden. Damit gibt es künftig 22 besonders schnelle Züge zwischen den beiden Städten.
Auch Darmstadt, Mannheim, Neustadt/Weinstr., Kaiserslautern, Homburg/Saar und Saarbrücken profitieren von zwei dieser neuen Sprinter-Verbindungen: um 7.57 Uhr von Berlin z.B. nach Darmstadt (an 12.18 Uhr), Kaiserslautern (13.50 Uhr) und Saarbrücken (14.40 Uhr) bzw. retour um 13.28 Uhr ab Saarbrücken, 14.14 Uhr ab Kaiserslautern und 15.39 Uhr ab Darmstadt nach Berlin (an 20.04 Uhr).
Ab Frankfurt und Fulda zur Mecklenburgischen Seenplatte und nach Rostock
Ab 9.3.2025 fährt ein ICE von Frankfurt (12.14 Uhr) und Fulda (13.11 Uhr) neu täglich über Berlin hinaus umsteigefrei weiter bis Waren (Müritz) und Rostock (an 18.36 Uhr). Von Rostock geht es um 11.21 Uhr retour nach Fulda und Frankfurt (17.44 Uhr).
Zudem startet ganzjährig ein ICE aus Berlin nach Frankfurt (an 14.56 Uhr) neu montags bis freitags bereits in Stralsund (8.04 Uhr) mit neuer Direktverbindung in die Mainmetropole auch für z.B. Greifswald und Prenzlau.
Kassel erhält am Sonntagabend noch eine neue ICE-Direktverbindung aus Mecklenburg-Vorpommern. Reisende können so am Wochenende noch länger die Küste oder die Hansestädte genießen und bequem nach Hause fahren. So geht es z.B. von Stralsund (17.26 Uhr), Ribnitz-Damgarten, Rostock (18.25 Uhr), Schwerin (19.20 Uhr) und Hamburg (20.24 Uhr) nach Kassel (Ankunft um 23.07 Uhr).
Samstags besteht künftig eine zusätzliche morgendliche ICE-Direktverbindung ab Rostock (8.59 Uhr), Bützow, Bad Kleinen und Schwerin nach Kassel, Fulda (an 14.28 Uhr), Hanau und Frankfurt (15.43 Uhr). Die Verbindungen nach/von Rostock via Hamburg verkehren baubedingt zunächst nur bis 26. Juli 2025.
Umsteigefreier ICE in den Schwarzwald und an den Bodensee
Am Wochenende umsteigefrei in den Schwarzwald und an den Bodensee geht es im Fahrplan 2025 wieder mit einem ICE z.B. via Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt und Bensheim. Am Freitag und Samstag fährt der ICE z.B. um 15.20 Uhr ab Frankfurt über Karlsruhe hinaus z.B. nach Villingen (an 18.42 Uhr), Singen und Konstanz. Am Samstag und Sonntag geht es ab Konstanz und z.B. Villingen (ab 9:09 Uhr) retour. Dieses temporäre ICE-Zugpaar (Hin- und Rückfahrt) ersetzt einen sonst aus NRW kommenden Intercity, der wegen der Baueinschränkungen im Mittelrheintal 2025 nicht verkehren kann.
Nach Österreich Direktverbindungen z.B. für Wiesbaden
Wiesbaden profitiert im Fahrplan 2025 ganzjährig von zwei ICE-Direktverbindungen nach/von Österreich. Um 9.59 Uhr geht es via Salzburg nach Klagenfurt und um 10.57 via Lindau nach Innsbruck. Nachmittags geht es jeweils retour, die Fahrzeit von Wiesbaden z.B. nach Schwarzach-St. Veit beträgt rund sieben Stunden, nach Innsbruck rund acht. Diese zwei ICE-Zugpaare aus NRW werden baubedingt ganzjährig über die Schnellfahrstrecke statt via Koblenz umgeleitet. Der ICE aus Klagenfurt und die ICE-Züge nach/von Innsbruck halten dabei neu auch in Montabaur, weiterhin auch in Mainz und Worms.
Für das Rhein/Main-Gebiet bestehen vom 21. Juni bis zum 4. Oktober 2025 samstags weitere zusätzliche Direktverbindungen in Tiroler Urlaubsregionen: ab Wiesbaden (7.31 Uhr) und Mainz z.B. nach Rosenheim (an 13.05 Uhr), Innsbruck, ins Ötztal, nach Imst-Pitztal (14.59 Uhr), Landeck-Zams und St. Anton. In die Gegenrichtung fährt der Zug mittags aus St. Anton und Tirol nach Darmstadt (19.51 Uhr) und Frankfurt (20.15 Uhr).
Eine für Fulda und Frankfurt schon bestehende ICE-Direktverbindung täglich nach Tirol kann im kommenden Jahr wieder zwei Stunden früher und damit zu attraktiveren Fahrtzeiten angeboten werden, z.B. um 15.50 Uhr ab Frankfurt Hbf nach Rosenheim (20.12 Uhr) und Innsbruck (21.18 Uhr).
Vorübergehend ab Kassel mit Nachtzug nach Innsbruck
Der tägliche Nightjet von Amsterdam z.B. nach Augsburg, München (7.06 Uhr), Rosenheim und Innsbruck (9.14 Uhr) hält im Fahrplan 2025 ausnahmsweise in Kassel-Wilhelmshöhe (0.02 Uhr). Grund ist, dass die Züge wegen der Generalsanierung der Strecke Emmerich–Oberhausen umgeleitet werden müssen. In der Gegenrichtung erreicht der Nachtzug aus Innsbruck (20.46 Uhr) und Bayern Kassel um 4.46 Uhr.
Weiterer ICE über Nacht zwischen Rhein/Main und Berlin
Jede Nacht fährt neu ein ICE gegen Mitternacht von Frankfurt Flughafen und Süd, Hanau und Fulda z.B. nach Hannover, Wolfsburg (5.12 Uhr), Stendal und Berlin (6.50 Uhr), in der Gegenrichtung um 23.28 Uhr ab Berlin mit Ankunft in Frankfurt Hbf um 5.37 Uhr und weiter nach Chur. Damit verstärkt er die bestehenden gut nachgefragten Verbindungen mit Nachtzügen inkl. nächtlicher Sitzwagen. Mit dieser neuen ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz reagiert die DB auf die große Nachfrage nach Sitzwagen bei der bereits bestehenden Nachtzugverbindung.
Für Nordhessen Angebotsverbesserung nach NRW und Ostdeutschland
Das nahezu tägliche IC-Zugpaar morgens von Kassel via Erfurt nach Gera und nachmittags retour kann nach ganzjähriger Pause künftig wieder in Bebra halten. Über einen dortigen Nahverkehrsanschluss profitiert auch z.B. Bad Hersfeld von rund 30 Minuten schnelleren Umsteigeverbindungen über Eisenach in den ICE weiter nach Leipzig und Berlin.
An den nachfragestarken Wochentagen Freitag und Sonntag gibt es für Kassel und Bebra nach zweijähriger Pause wieder je einen zusätzlichen Intercity- pro Tag und Richtung z.B. zwischen Düsseldorf, Hamm, Paderborn, Erfurt und Weimar.
Wiesbaden und Mainz: morgens schnell umsteigefrei nach NRW
Der wochentägliche ICE morgens über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main fährt jetzt rund 45 Minuten später um ca. 6.35 Uhr ab Mainz und 7.10 Uhr ab Wiesbaden. Er bindet mit diesen attraktiveren Abfahrtzeiten neben Köln künftig mehr Städte in NRW umsteigefrei an, z.B. neu Siegburg/Bonn, Düsseldorf, Dortmund und Paderborn. Der ICE hält auch in Limburg Süd und Montabaur. Er ersetzt eine bisherige ICE-Direktverbindung von Darmstadt (6.47 Uhr) und Frankfurt Flughafen nach Limburg Süd, Montabaur und weiter nach NRW.
Angepasstes Angebot wegen verändertem Reiseverhalten
Einige wenige Fahrten werden wegen besonders schwacher Nachfrage künftig nicht mehr angeboten. Hier zeigt sich, dass sich das Reiseverhalten nach Corona verändert hat und u.a. weniger Pendler das Fernverkehrsangebot nutzen.
So entfällt ein sehr schwach nachgefragtes IC-Zugpaar unter der Woche frühmorgens von Siegen nach Frankfurt (an 7.02 Uhr) und damit auch die einzigen Fernverkehrshalte für Haiger und Herborn. In der Gegenrichtung fährt der Intercity um 19.27 Uhr ab Frankfurt nach Siegen nur noch freitags und samstags statt täglich.
Zudem müssen in Tagesmitte zwei IC-Fahrten pro Tag und Richtung zwischen Frankfurt, Siegen, Unna und Münster entfallen, darunter auch die Direktverbindung von/nach Norddeich Mole (Abfahrten in Frankfurt Hbf um 9.26 Uhr und 13.26 Uhr, Ankünfte dort um 12.35 und 16.35 Uhr).
Weiterhin bleiben im Jahr 2025 allerdings etwa zwei Drittel der Verbindungen über Siegen erhalten und der Fernverkehr erfüllt vollumfänglich seine vertraglichen Anforderungen auf den Strecken mit Nahverkehrsanerkennung.
Weitere behutsame Anpassungen an verringertes Pendleraufkommen
Dies betrifft u.a. ein bereits seit 16.7.2024 baubedingt nicht mehr angebotenes ICE-Zugpaar, das nun dauerhaft entfallen muss: frühmorgens um 4.59 Uhr ab Kassel via Marburg, Gießen, Frankfurt und Darmstadt nach Karlsruhe, abends retour mit Ankunft um 22.56 Uhr in Kassel. Auch einzelne Verstärkerfahrten während vormals bestehender Nachfragespitzen im Berufsverkehr bzw. vor/nach dem Wochenende sind nicht mehr erforderlich.
Im Mittelrheintal Einschränkungen vor allem wegen Streckensanierungen
Wegen diverser Baustellen und entsprechend eingeschränkter Kapazität kann auf der Strecke Köln–Koblenz–Mainz im Fernverkehr weitgehend nur noch ein Stundentakt angeboten werden. Mehrere Einzelzüge z.B. nach Berlin, ins Emsland und in Tourismusregionen Süddeutschlands müssen im Mittelrheintal entfallen.
Ein baubedingt bereits seit Juli 2024 nicht mehr angebotenes ICE-Zugpaar morgens von Frankfurt (5.42 Uhr) und Mainz (6.17 Uhr) nach Dortmund, abends retour mit Ankunft in Mainz um 23.39 Uhr und Frankfurt um 0.13 Uhr wird wegen schwacher Nachfrage dauerhaft entfallen. Ein Eurocity-Zugpaar zwischen Zürich bzw. Interlaken und NRW via Mainz und Koblenz fährt künftig noch von/bis Dortmund statt Hamburg.
Für eine Starke Schiene. Bauen bei der DB 2025
Um die Qualität und Pünktlichkeit für die Reisenden zu erhöhen, saniert die DB das Schienennetz auch 2025 unvermindert weiter. Der Fokus liegt bundesweit auf der Erneuerung und Modernisierung des Bestandsnetzes sowie der Bahnhöfe. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember wird auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim das Pilotprojekt für die Generalsanierungen abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr steht die gebündelte Modernisierung der Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen an. Die DB erneuert auf diesen hochbelasteten Strecken die komplette Infrastruktur inklusive der Bahnhöfe – mit positiven Effekten für den Zugverkehr in ganz Deutschland. Aufgrund dieser und weiterer Baustellen wird die Bahn das Angebot auf einigen Verbindungen zeitweise anpassen, Umleitungen und Fahrplanänderungen sind bereits in den Fahrplan eingearbeitet oder werden anlassbezogen bekannt gegeben.
Schon jetzt steht fest, dass wegen diverser Bauarbeiten im Kinzigtal und für die geplante Nordmainische S-Bahn im kommenden Fahrplan die zweistündliche ICE-Linie Berlin–Wolfsburg–Frankfurt Flughafen nicht in Hanau halten kann. Für Hanau bestehen aber weiterhin die beiden jeweils zweistündlichen ICE-Linien aus der Schweiz via Wolfsburg nach Berlin bzw. von Frankfurt via Nürnberg nach Wien sowie mehrere Einzelzüge.
Die DB bittet ihre Fahrgäste um Verständnis und Entschuldigung für die mit den Bauarbeiten verbundenen, unvermeidlichen Beeinträchtigungen.