Modernste Stellwerkstechnik in Wörth sorgt für zuverlässigen Bahnverkehr in der Region

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  • Quelle: DB AG / Holger Peters

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12. Dezember 2022, 10:00 Uhr

Artikel: Modernste Stellwerkstechnik in Wörth sorgt für zuverlässigen Bahnverkehr in der Region

Fahrgäste profitieren zwischen Wörth, Germersheim und Speyer von besserem, zuverlässigerem Bahnverkehr • Stellwerke, Bahnübergänge und Technik auf neuestem Stand • Digitalisierungsprojekt des Schnellläuferprogramms

In Wörth wurde heute ein modernes elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Die neue Technik löst eines der ältesten mechanischen Stellwerke in Deutschland ab. Sie bildet zugleich den Abschluss der umfangreichen Modernisierung der Strecke Wörth-Germersheim-Speyer. Das Digitalisierungsprojekt umfasst die Modernisierung der Stellwerke in den Bahnhöfen Philippsburg, Speyer, Wörth und Rülzheim. Gesteuert werden die Anlagen über das neue zentrale elektronische Stellwerk in Germersheim. Die digitale Stellwerkstechnik sorgt für eine bessere Steuerung und flexiblere Fahrmöglichkeiten der Züge. Die Fahrgäste profitieren dadurch vom zuverlässigeren, attraktiveren Bahnverkehr. Die Technik ist zugleich Voraussetzung für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft.

Nahmen das Stellwerk heute in Betrieb (v.li.): Dr. Richard Lutz, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bahn AG und Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Mausklick statt Muskelkraft – so werden hier auf der Strecke jetzt Signale und Weichen gestellt. In nur zwei Jahren haben wir mit dem Bund und der Industrie ein komplettes Stellwerk der neuesten Bauart errichtet und die gesamte Strecke Wörth-Germersheim-Speyer auf modernsten digitalen Stand gebracht. Die Vorteile für unsere Kundinnen und Kunden: Eine höhere Pünktlichkeit und ein größeres Angebot, denn mit der digitalen Technik gewinnen wir Platz für mehr Züge auf unserem Netz. Die Digitalisierung ist der Schlüssel für Qualität und Kapazität auf der Schiene.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Auf der Schiene ist der Technologiewechsel im vollen Gange. Hier zwischen Wörth, Germersheim und Speyer hat die Umrüstung in Rekordzeit geklappt. Von den gesammelten Erfahrungen und dem Wissen werden andere Projekte und Akteure profitieren. Dank der neuen Stellwerkstechnik kann das Schienennetz nun effizienter und zuverlässiger genutzt werden. Züge können somit öfter, flexibler und pünktlicher unterwegs sein. In Kombination mit attraktiven Angeboten wie dem Deutschlandticket ist das der Schlüssel, um noch mehr Menschen vom Bahnfahren zu überzeugen.“

In den vergangenen zwei Jahren hat die DB die gesamte Leit- und Sicherungstechnik entlang der Strecke Wörth-Germersheim-Speyer modernisiert. Insgesamt wurden dafür 346 Kilometer Kabel verlegt, 283 Signale, 182 Zusatzanzeiger und 111 Weichenantriebe erneuert bzw. ersetzt. Gleichzeitig hat die DB 40 Bahnübergänge auf die neue Technik angepasst bzw. vollständig erneuert.

Das Digitalisierungsprojekt ist Teil des Schnellläuferprogramms für moderne Stellwerks- und Bahnübergangstechnik in Deutschland. Der Bund hat in diesem Programm 500 Millionen Euro bereitgestellt, die aus dem Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie stammen. Innerhalb kürzester Zeit ersetzt die DB in deutschlandweit sieben Projekten die vorhandene Technik durch digitale Stellwerkselemente. Hierbei werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie Prozesse verbessert und Standards etabliert, um eine deutliche Beschleunigung der Projektabwicklung zu erreichen.

Details zum Projekt: In der ersten, im Juni abgeschlossenen Baustufe stellten die Bauteams für das zentrale ESTW Germersheim ein Modulgebäude auf, in dem sich drei Bedienplätze für Fahrdienstleiter:innen befinden. Ein weiteres Stellwerks-Modul entstand in Philippsburg. Parallel hat die DB im bestehenden Betonschalthaus in Rülzheim neue Technik installiert. Außerdem modernisierten die Fachkräfte den Bahnübergang Lingenfeld, erneuerten die Weichenheizung und installierten neue Telekommunikationsanlagen. Im Rahmen der zweiten Baustufe ging im Herbst das Stellwerks-Modul in Speyer in Betrieb; das Stellwerks-Modul in Wörth hat nach Abschluss der dritten, finalen Projektphase nun ebenfalls seine Arbeit aufgenommen. Für die Strecken Schifferstadt–Speyer–Germersheim–Wörth–Lauterburg, Kandel–Karlsruhe, Germersheim–Rheinsheim und Rheinsheim–Graben-Neuendorf Nord können die Fahrdienstleiter:innen die Züge nun digital aus Germersheim steuern. Damit profitiert die Region von moderner Stellwerks- und Bahnübergangstechnik.

Weitere Informationen zur Digitalen Schiene Deutschland finden Sie auch unter www.digitale-schiene-deutschland.de. Fotos zur Inbetriebnahme finden Sie hier.