Meilenstein für Weststrecke Trier erreicht: Einschub der neuen Bahnbrücke Hafenstraße

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20. Januar 2024, 11:30 Uhr
Frankfurt a.M.

Artikel: Meilenstein für Weststrecke Trier erreicht: Einschub der neuen Bahnbrücke Hafenstraße

310-Tonnen-Bauwerk wesentliches Element des Reaktivierungsprojekts • Arbeiten an den Stationen beginnen im Frühjahr • Befahrbarkeit der Strecke und Nutzbarkeit der Bahnhöfe weiter Ende 2024 geplant

Beim Reaktivierungsprojekt „Ausbau der Trierer Weststrecke für den Schienenpersonennahverkehr“ von Deutscher Bahn (DB), Land Rheinland-Pfalz und Stadt Trier ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: An der Hafenstraße haben die Bauexpert:innen heute die neue Eisenbahnüberführung an ihren dauerhaften Platz eingeschoben und damit die nächste Etappe der Bauarbeiten abgeschlossen. Bis voraussichtlich Ende 2024 sollen für einen attraktiveren ÖPNV und die Stärkung der klimafreundlichen Schiene die Bahnhöfe Trier-Hafenstraße, Trier-Pallien, Trier-West, Trier-Euren und Trier-Zewen mit modernen Designs vollkommen neu und barrierefrei errichtet werden. In Kreuz Konz entsteht überdies ein neuer Außenbahnsteig. Zudem erneuert und erweitert die DB die Schieneninfrastruktur auf der Verbindung von der Moselstrecke zur Trierer Weststecke und errichtet drei Brücken bzw. Eisenbahnüberführungen. Parallel gestaltet die Stadt Trier das jeweilige Umfeld für die Kundinnen und Kunden ansprechender.  

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz: „Die Reaktivierung der Weststrecke Trier erweitert das Angebot im Schienenpersonennahverkehr deutlich. Fahrgästen ist es zukünftig möglich, die Trierer Stadtteile auf der westlichen Moselseite mit dem Zug zu erreichen. Direktverbindungen nach Luxemburg, Richtung Saarburg und Wittlich sind ebenfalls geplant. Dabei stellen moderne Verkehrsstationen als Zugangspunkte zum Schienenverkehr die Verknüpfung unter anderem zum Busverkehr sowie zum Fuß- und Fahrradverkehr sicher. So schaffen wir für die Fahrgäste attraktive Verbindungen und gehen damit einen wichtigen Schritt für mehr Klimaschutz in unserem Land.“ 

Dr. Thilo Becker, Beigeordneter und Dezernent für Bauen, Planen und Gestalten der Stadt Trier: „Die Weststrecke ist ein ganz zentraler Baustein unseres Mobilitätskonzepts und ein unverzichtbarer Schritt zur Stärkung des Umweltverbunds. Daher freue ich mich sehr über den Baufortschritt, der heute und in den kommenden Monaten sichtbar wird. Mit den Regionalbahnhaltepunkten Pallien und West verbessert sich für große Teile der Innenstadt die Erschließung durch den Schienenverkehr. Um die Zielvorgaben in den Bereichen Klimaschutz und Verkehr zu erreichen, bedarf es aber auch eines entsprechend attraktiven und dichten Fahrplanangebotes auf der West- und Oststrecke, welches langfristig sicherzustellen ist.“ 

Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB für Rheinland-Pfalz und  
das Saarland:
„Wir kommen gut voran: Die Station Hafenstraße befindet sich bereits in der Umsetzung. Für die Baugrube wurden hier allein 15.000 Tonnen Erde ausgehoben. Auch die Baumaßnahmen an den Stationen Trier-Pallien, Trier-West, Trier-Euren und Trier-Zewen beginnen bereits im März dieses Jahres. Die Station Kreuz Konz folgt dann im Juli. Weiterhin sind die aus der Planfeststellung resultierenden Umweltmaßnahmen, etwa zum Schutz geschützter Tier- und Pflanzenarten, bis auf wenige Restarbeiten umgesetzt.“  

Um den Bahnverkehr während der Bauarbeiten möglichst wenig zu beeinflussen, haben die Bauteams in den vergangenen Monaten zunächst eine Hilfsbrücke an der Hafenstraße errichtet, über die die bestehenden Gleise der Moselstrecke führen. Die Vorbereitungen für das eigentliche Brückenbauwerk – zum Beispiel der Bau der Fundamente und Brückenlager –konnte die DB dann bei laufenden Zugverkehr erledigen. Die neue Brücke, ein 310 Tonnen schwerer Überbau aus Stahl und Beton, wurde von den Spezialkräften neben der Strecke komplett errichtet und am heutigen Tag mit Hilfe einer Spezialtechnik an seinen Zielstandort transportiert. Im nächsten Schritt verlegen die Bauteams die Gleise der Moselstrecke auf die neue Brücke. Dies ist erforderlich, damit die DB im Anschluss an der Nachbarbrücke arbeiten kann. Über diese soll dann das reaktivierte Gleis der Weststrecke führen.  

Die Eisenbahnüberführung an der Hafenstraße ist aufgrund Ihrer Lage ein wichtiges Element für das Reaktivierungsprojekt. Die Bahnsteige des Haltepunkts werden durch im Bau befindliche Aufgänge und Aufzugsanlagen an der Brücke barrierefrei erreichbar. Auch die Bahnhöfe Trier-Pallien, Trier-West, Trier-Euren und Trier-Zewen sollen bis Ende des Jahres mit modernen Designs völlig neu entstehen. Die hierfür erforderlichen Ausschreibungen der Bauleistungen sind größtenteils abgeschlossen.  

An allen vier Stationen errichtet die DB zwei neue Außenbahnsteige. In Trier-Pallien und Trier West können die Fahrgäste zudem jeweils zwei Aufzugsanlagen nutzen, um komfortabel zu den Zügen zu gelangen. An den Stationen in Trier-Euren und Trier-Zewen erreichen die Reisenden die Bahnsteige zukünftig barrierefrei über Gehwege von den benachbarten Bahnübergängen. An der Station Kreuz Konz wird darüber hinaus am bisher bahnsteiglosen Verbindungsgleis zur Weststrecke ein neuer Bahnsteig errichtet. Die Arbeiten an den Stationen beginnen im Frühjahr. Die Nutzungsaufnahme ist für den Fahrplanwechsel im Dezember 2024 vorgesehen.  

Die Stadt Trier plant die attraktive Gestaltung des Umfelds der neuen Haltepunkte. Für die Fahrgäste sollen barrierefreie Bushaltestellen, hochwertige Radabstellanlagen sowie Radservice-Punkte entstehen. Wo nötig, werden außerdem Zuwegungen für Radfahrende und Fußgänger:innen verbessert und zusätzliche digitale Informationen zu ÖPNV-Angeboten integriert. Für diese Maßnahmen erhält die Stadt eine Förderung durch ein Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. In Trier-Ehrang optimiert die Stadt die Fußwegverbindung zum Schulzentrum am Mäusheckerweg. Die DB erneuert im Rahmen des Projektes auch die dortige Eisenbahnüberführung. 

Für die Bauarbeiten an der Weststrecke sind im laufenden Jahr einige Sperrungen der Strecke erforderlich. Unter Beachtung des ambitionierten Baupensums treibt die DB auch die Arbeiten an den Bahnübergängen Trier-Zewen, Trier-Euren und Trier-Martinerfeld unter Hochdruck voran. Die Baustellen werden miteinander abgestimmt und bestmöglich koordiniert, um die damit einhergehenden Einschränkungen im Straßen- und Bahnverkehr zu minimieren. Die DB informiert hierzu und zu den Ersatzangeboten für die Fahrgäste unter anderem im DB Navigator und unter www.bahn.de

Für die Modernisierung der Bahnübergänge Trier-Euren und Trier-Zewen hat die DB in den vergangenen Monaten das Kabelführungssystem eingebaut und die Vorarbeiten zur Anbindung innerhalb des Stellwerks abgeschlossen. Auch Kabelquerungen unterhalb der Gleise sind fertig eingebaut. Parallel beendeten die Fachkräfte die Vorarbeiten für die Fundamente der neuen Schranken und Lichtzeichen. Die ursprünglich bis Ende Februar vorgesehenen Hauptarbeiten werden noch bis zum Frühsommer andauern. Grund hierfür sind im Bauprozess offengelegte, nicht bahneigene Leitungen und Kanäle im Untergrund, die eine Änderung der Planung und der Bauleistung für die Fundamente erforderlich machten. Derzeit finden in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Arbeiten zur Höhen- und Lageanpassung der Leitungen in Trier-Euren statt. In Trier-Zewen folgen diese ab März. Im Anschluss stehen bis voraussichtlich Mai abschließende Straßenarbeiten an. Bis dahin bleibt die Straße am Bahnübergang Trier-Euren zunächst weiter gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Die Anlage Trier-Zewen kann von den Straßenverkehrsteilnehmenden genutzt werden. Beide Bahnübergänge sind mit mobilen Sicherungsanlagen gesichert. 

Am Bahnübergang Martinerfeld hat die DB die erforderliche Planung abgeschlossen. Hier waren zunächst noch einige Änderungen mit Blick auf das Thema Barrierefreiheit erforderlich. Im nächsten Schritt legt die DB Anfang Februar die Planunterlagen dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zur Genehmigung vor. Im Anschluss kann die DB mit der  Ausführungsplanung starten und die benötigten Bauleistungen ausschreiben. Eine konkrete Zeitschiene für die Realisierung des Bahnübergangsprojektes kann nach Genehmigung durch das EBA aufgestellt werden. Fest steht jedoch schon jetzt, dass baubedingt etwa vier Monate mit Einschränkungen im Straßen- und Radverkehr sowie für Fußgänger:innen gerechnet werden muss. Um die Auswirkungen der Baumaßnahme dabei möglichst gering zu halten, erarbeiten die DB und der Stadt Trier hierzu ein gemeinsames ein Verkehrskonzept. Für die Fahrgäste im Bahnverkehr sind nur vereinzelt kleinere Auswirkungen spürbar. 

Weitere Informationen zur Weststrecke Trier unter:  
www.trier.de/umwelt-verkehr/oeffentlicher-verkehr/bahnverkehr/projekt-weststrecke/