Artikel: Dialogforum zum Fernbahntunnel Frankfurt tagt zum dritten Mal: Östlicher Zulauf auf den Hauptbahnhof im Fokus
Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Verbänden aktuellen Stand der Planung vorgestellt • Aus Prüfergebnissen ergeben sich drei mögliche Varianten
Die Planungen und Untersuchungen für den künftigen Fernbahntunnel Frankfurt gehen weiter zügig voran. Auf der heutigen 3. Sitzung des Dialogforums hat die Deutsche Bahn (DB) den Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Verbänden die aktuellen Planungsergebnisse vorgestellt. Gleichzeitig hatten die Teilnehmenden in bewährter Weise Gelegenheit, Rückfragen zu stellen und sich über die präsentierten Ergebnisse mit den Projektverantwortlichen persönlich auszutauschen.
Schwerpunkt des Dialogforums waren die möglichen Streckenführungen des Fernbahntunnels östlich vom Frankfurter Hauptbahnhof. Dazu prüfte die DB, in wie vielen Tunnelröhren der Zugverkehr künftig geführt werden soll und wie der Tunnel an die unterirdische Station sowie die Bestandsstrecken im Norden und Süden des Mains angeschlossen werden könnte.
Im Vergleich der untersuchten Röhrenkonzepte schneiden die einröhrige und die dreiröhrige Tunnelvariante danach am besten ab. Diese weisen die geringsten Kosten auf. Die oberirdischen Baumaßnahmen im Bahnhofsviertel könnten zudem mit diesen Varianten minimiert werden.
Ein weiterer Fokus der Planer:innen war die Prüfung möglicher Standorte für das erforderliche unterirdische Bauwerk. Dieses verbindet den Fernbahntunnel mit der bestehenden nordmainischen und südmainischen Bahnstrecke im Osten Frankfurts. Die DB bewertete die Standortoptionen dabei insbesondere mit Blick auf die baulichen Auswirkungen auf Verkehr, Hafenbetrieb, Gewerbe und Anwohnende. In diesem Vergleich stellte sich die Mainwasen als beste und die Ruhrorter Werft als die zweitbeste Option mit den niedrigsten Betroffenheiten heraus.
Aus den Prüfergebnissen ergeben sich insgesamt drei mögliche Streckenführungen (Varianten) für den Fernbahntunnel:
- Eine verläuft über ein unterirdisches Verbindungsbauwerk an der Ruhrorter Werft.
- Die anderen beiden möglichen Streckenvarianten verlaufen über ein Verbindungsbauwerk am Standort Mainwasen.
Mitglieder des Dialogforums betonen angesichts der großen Bedeutung des Fernbahntunnels für den Knoten Frankfurt und für das bundesweite Schienennetz, dass dieser ausreichende Kapazitäten bereitstellen und eine hohe Resilienz aufweisen sollte. Die verkehrliche Leistungsfähigkeit des Fernbahntunnels sollte beim Vergleich der Varianten einen besonderen Stellenwert erhalten. Die DB kündigt an, auf einer der kommenden Sitzungen nochmals ergänzende Betrachtungen zur Kapazität und Resilienz aller Varianten vorzunehmen.
Die verbleibenden Streckenvarianten sollen zudem sowohl aus umwelt- und naturschutzfachlicher Sicht, unter weiteren verkehrlichen Gesichtspunkten (insb. der verkehrlichen Leistungsfähigkeit) als auch in Bezug auf die bautechnischen Möglichkeiten vertieft untersucht werden. Dies sagte die DB auf der Sitzung zu.
Die nächste Sitzung des Dialogforums soll am 31. März 2025 stattfinden. Thema soll dann die Lage und grundsätzliche Bauweise der neuen unterirdischen Station am Frankfurter Hauptbahnhof sein.
Nähere Informationen zum Projekt unter: https://www.fernbahntunnel-frankfurt.de/
Über das Dialogforum zum Fernbahntunnel Frankfurt
Das Dialogforum ist Teil der von der Deutschen Bahn und des Bundeslandes Hessen initiierten frühen Öffentlichkeitbeteiligung zum Projekt „Fernbahntunnel Frankfurt“. Innerhalb des Forums können sich Mitglieder über Themen rund um Planung und Bau des Fernbahntunnels austauschen und Lösungen erarbeiten. Der Planungsprozess wird transparent und nachvollziehbar gestaltet.
Seit November 2023 veranstaltet die Deutsche Bahn regelmäßig das planungsbegleitende Dialogforum zum Fernbahntunnel Frankfurt, um einen Einblick in die aktuelle Planung zu ermöglichen und Hinweise aus der Region aufzunehmen. Das Forum besteht aus Akteuren aus der Politik, Verwaltung und Wirtschaft, Bürgerinitiativen, Fahrgast- und Umweltverbänden, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt sowie der Deutschen Bahn zusammen und spiegelt damit die Perspektiven der Region auf das Vorhaben wider. Das Dialogforum ist ein Beratungsgremium, das im Vorfeld und als Ergänzung zu den formellen Verfahren durchgeführt wird. Dieses wird fachkompetent moderiert.