Artikel: S 6: Nach Felsbruch in Ratingen-Hösel sollen ab dem 14. Dezember wieder die ersten Züge rollen
Nach Vorliegen des Baurechts läuft aktuell das Vergabeverfahren • Hangsicherung auf 10.000 Quadratmetern mit fünfzig Meter langer Bohrpfahlwand und Auffangnetzen • Bahn setzt auf Prävention für künftige Starkwetterereignisse • Ab 30. Juni umfangreiches Baustellenbündel zwischen Düsseldorf-Derendorf und Essen Hbf
Nachdem das Eisenbahnbundesamt (EBA) Mitte März die Plangenehmigung zur Durchführung der Hangsicherungsarbeiten erteilt hat und somit Baurecht vorliegt, arbeitet die Deutsche Bahn (DB) mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die Durchführung der Bauarbeiten. So konnte aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen bereits jetzt die Ausschreibung gestartet werden. Die Vergabe soll bis Ende April erfolgen.
„Dank der guten Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden insbesondere dem Eisenbahnbundesamt und dem NRW-Verkehrsministerium sind wir sehr gut vorangekommen und setzen nun alles daran den durchgehenden Betrieb der S 6 bereits zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 wieder aufzunehmen,“ so Katharina Klassen, Leiterin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement bei der DB InfraGO in Duisburg.
„Die frühzeitige Beendigung der Baumaßnahme ist eine gute Nachricht. Insbesondere für alle Fahrgäste, die täglich die S 6 nutzen. Wir wissen, dass wir ihnen mit dem Schienenersatzverkehr viel zugemutet haben. Daher bedanken wir uns bei den Mitarbeitenden der Deutschen Bahn, die sich intensiv dafür einsetzen, dass der Betrieb noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden kann,“ so der Vorstandssprecher des VRR, Oliver Wittke.
Anfang des letzten Jahres hatte ein Felsbruch auf der S-Bahnstrecke der S 6 bei Ratingen-Hösel die Schieneninfrastruktur massiv beschädigt. Die enormen Kräfte hatten nicht nur den kompletten Oberbau – bestehend aus Schienen, Schotter und Schwellen – auf rund 400 Metern zerstört, sondern auch enorme Schäden unterhalb des Bahndamms angerichtet. Die so genannte Stützwand, die der Sicherung der Strecke dient, hatte sich verschoben und muss von Grund auf erneuert werden.
Bahn setzt umfangreiches Sicherungskonzept um
Die Planer:innen der DB haben ein detailliertes Sanierungs- und Sicherungskonzept: Die neue Stützwand wird auf einer Länge von rund 50 Metern installiert. Um sie im Hinblick auf zukünftige Starkwetterereignisse resistenter und robuster zu bauen, wird sie aus massiven Bohrpfählen bestehen, die bis zu zehn Meter tief im Boden verankert sind. Zusätzlich setzt die DB auf 10.000 Quadratmetern auch weitere Hangsicherungsmaßnahmen um: Mit Hilfe von Bodenverankerungen sowie Auffangnetzen soll das Gestein bei zukünftigen Hangbewegungen aufgefangen werden und damit Schäden an der Strecke vermieden werden.
Vom 30. Juni bis zum 30. November finden unabhängig von der Hangsicherung weitere umfangreiche Arbeiten zwischen Düsseldorf-Derendorf und Essen Hbf statt unter anderem an Leit- und Sicherungstechnik, Gleisen, Bahnübergängen und Weichen. Diese Arbeiten wurden seitens der DB InfraGO bewusst vorgezogen und finden zeitgleich zu den Hangsicherungsarbeiten statt, um die Auswirkungen auf die Kund:innen zu bündeln und gesamthaft zu minimieren. Hierüber und die Auswirkungen auf die Fahrgäste informiert die DB rechtzeitig.