Baupaket XXL: DB investiert rund 90 Millionen Euro für eine starke Schiene in OWL und Westfalen

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02. Oktober 2024, 10:00 Uhr
Düsseldorf

Artikel: Baupaket XXL: DB investiert rund 90 Millionen Euro für eine starke Schiene in OWL und Westfalen

DB packt Infrastruktur auf Rennstrecke zwischen NRW und Hannover an • Großes Gleisumbauprojekt in NRW zwischen Hamm und Ahlen • Umfangreiche Erneuerung von zwei Brücken • Gesamtinvestition von rund 90 Millionen Euro für eine starke Schiene • Auswirkungen auf Nah- und Fernverkehr in unterschiedlichen Phasen bis Ende November

Die DB startet in den Herbstferien ein umfangreiches Modernisierungspaket auf der wichtigsten Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Hannover: Auf der Rennstrecke bauen mehrere Projektteams der Deutschen Bahn (DB) ab Freitag, 11. Oktober, 21 Uhr, bis Freitag, 29. November, 1 Uhr, gleichzeitig an Gleisen und Eisenbahnbrücken. So gehen in Ostwestfalen (OWL) zwei Brückenprojekte in die nächste Bauphase, während im Bereich Hamm eine der größten Gleismodernisierungen in NRW in diesem Jahr stattfindet.

Damit sorgt die DB zwischen den Metropolregionen gleichermaßen für eine moderne Infrastruktur und einen Stabilisierungseffekt für das Schienennetz. Das Modernisierungspaket leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des Sanierungsprogramms „S3“, mit dem die DB auf den Wachstumspfad ihrer Konzernstrategie Starke Schiene zurückkehren will. Insgesamt fließen rund 90 Millionen Euro in die starke Schiene in OWL und Westfalen.  

Heike Junge-Latz, Vorständin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement DB-InfraGO: „Wir treiben die Sanierung unserer Schieneninfrastruktur schnell und kraftvoll voran. Die vielen großen regionalen Modernisierungs- und Instandhaltungsprojekte sind das Fundament für die Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland. Mit modernen Großmaschinen und einem engagierten Team schaffen wir es in nur sieben Wochen 35 Kilometer Schienen zu erneuern." 

Die Arbeiten im Detail:

Großes Gleisumbauprojekt in Westfalen startet in den Herbstferien

In Westfalen beginnt die DB in den Herbstferien mit einer der größten Gleismodernisierungen in NRW in diesem Jahr. In der Zeit vom 12. Oktober bis zum 29. November erneuern die Gleisumbauexpert:innen zwischen Hamm und Heessen sowie im Bahnhof Ahlen insgesamt mehr als 35 Kilometer Schienen, 30.000 Schwellen und 28.000 Tonnen Schotter. Dabei ist unter anderem ein 650-Tonnen schwerer Gleisumbauzug im Einsatz, der in einem Arbeitsgang Schiene, Schwellen und Schotter austauschen kann. Für eine moderne Bestandsinfrastruktur investiert die DB hier rund 25 Millionen Euro. 

Fortsetzung von Brückenprojekten in Herford und Kirchlengern

Seit rund einem Jahr erneuert die DB die Eisenbahnbrücke „Sophienstraße“ in Herford. Über die Brücke führen insgesamt 16 Gleise – darunter die wichtige Fernverkehrsachse zwischen Hamm und Hannover. Damit die Arbeiten den Zugverkehr möglichst wenig einschränken, setzt das Bauteam das Brückenprojekt in vier Phasen um. In der ersten Phase haben die Expert:innen den ersten Teil der Brücke bereits vollständig erneuert. In der Zeit vom 11. bis 18. Oktober läutet das Projektteam die zweite Bauphase ein: Sie bauen eine neue Stützkonstruktion unterhalb der Bestandsgleise, damit sie den zweiten Brückenteil erneuern können. So kann der Zugverkehr die Arbeiten im weiteren Verlauf der Modernisierung flexibler umfahren. Zusammen mit dem Kreis und der Stadt Herford investiert die DB insgesamt rund 57 Millionen Euro in die Brückenerneuerung.

Auch auf einer Nebenstrecke in OWL investiert die DB in ihre Infrastruktur: Etwa zehn Millionen Euro fließen in die neue Eisenbahnbrücke „Else“ in Kirchlengern. Bereits in den vergangenen Monaten haben die Fachexpert:innen die zwei neuen Widerlager sowie den neuen Stahlfachwerküberbau direkt neben der bestehenden Brücke errichtet. Als nächstes hebt ein über 60 Meter hoher Schwerlastkran den neuen Überbau auf die Widerlager. Vom 11. bis 23. Oktober beginnen die Hauptarbeiten: Die DB wird die bestehende Infrastruktur abbauen und die neue Eisenbahnbrücke mit Verschubbahnen und Hydraulikpressen in ihre finale Position schieben. Das Gesamtverschubgewicht der beiden neuen Widerlager inklusive des neuen Stahlüberbaus liegt bei knapp über 700 Tonnen.

Die Arbeiten zwischen Löhne und Hannover werden noch bis zum 29. November fortgesetzt. Mehr Informationen dazu gibt es in der Presseinformation von Anfang September.

Durch die Arbeiten ergeben sich Fahrplanänderungen im Fern- und Nahverkehr in verschiedenen Zeiträumen und Abschnitten:

1. Im Fernverkehr

Im Fernverkehr leitet die DB die meisten ICE zwischen Hannover Hbf und Hamm Hbf ab dem 12. Oktober weiträumig um. Bis zum 18. Oktober entfallen dadurch alle planmäßigen Zwischenhalte – also Gütersloh, Bielefeld, Herford und Minden. Dadurch verlängern sich die Fahrzeiten um 60 bis 75 Minuten. Anschließend kommt es bis zum 29. November zu Haltausfällen in Herford. Die Fahrzeiten verlängern sich dabei um bis zu 30 Minuten. Zwischen Berlin und NRW fallen einzelne Züge aus.

Auf der IC-Linie zwischen Leipzig/Dresden und Köln/Frankfurt wird ein zusätzlicher Umstieg nötig: Die Züge verkehren lediglich zwischen Leipzig/Dresden und Hannover. 

Details zu den Auswirkungen im Fernverkehr in den unterschiedlichen Bauphasen sind unter bahn.de/service/fahrplaene/baustellen/hamm-hannover zu finden.

2. Im Regionalverkehr in OWL

In der Zeit vom 11. Oktober, 21 Uhr, bis zum 18. Oktober, 21 Uhr, gibt es Änderungen bei den Linien RE6 (RRX, NationalExpress), RE 70 (Westfalenbahn), RE78 (eurobahn), RB 61 (eurobahn), RB 71 (eurobahn), RB 72 (eurobahn) und RB 77 (START GmbH). Es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet:

  • Die Züge der Linie RE 6 (RRX) entfallen zwischen Bielefeld Hbf und Minden (Westf.), die Züge der Linien RE 70, RB 77 und RE 78 zwischen Bielefeld Hbf bzw. Herford und Löhne (Westf.). 
  • Zwischen Bielefeld Hbf, Herford und Löhne (Westf.) fahren alle 20 Minuten Ersatzbusse. In Löhne (Westf) besteht Anschluss an die Linien RE60, RE 70, RB 77 und RE 78. 
  • Zwischen Bielefeld Hbf und Bünde entfallen die Züge der Linien RB 61 und RB 71. Hier fahren alle 30 Minuten Busse mit Halten zwischen Bielefeld Hbf, Brake, Herford, Hiddenhausen-Schweicheln, Kirchlengern und Bünde. 
  • Auf der Strecke zwischen Herford und Lage (Lippe) werden die Züge der RB 72 ebenfalls durch stündliche Ersatzbusse ersetzt.

In einer zweiten Phase vom 18. Oktober bis 22. Oktober ist nur noch der Streckenabschnitt zwischen Herford und Bünde betroffen. Für die Züge der Linien RB 61 und RB 71 werden zwischen Herford, Hiddenhausen-Schweicheln, Kirchlengern und Bünde Ersatzbusse eingesetzt. Keine Einschränkungen gibt es im Abschnitt zwischen Herford und Bielefeld Hbf sowie zwischen Bünde (Westf) und Rahden bzw. Osnabrück Hbf.

Weitere Informationen zum Ersatzkonzept in OWL gibt es unter zuginfo.nrw/index.html?msg=106456

Um die Reisenden während der Fahrplanänderungen zu unterstützen, stehen in den ersten Tagen außerdem 13 zusätzliche Mitarbeitende an den Bahnhöfen bereit. Sie beraten die Fahrgäste an den Bahnhöfen in Bielefeld, Herford, Löhne und Bünde. Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) empfiehlt Reisenden außerdem, sich vor Antritt der Bahnfahrt über die Verbindungen zu informieren.

3. Im Regionalverkehr im Raum Hamm

Vom 12. Oktober bis zum 28. November entfallen bei den Linien RE6 (RRX) und RB69 (eurobahn) in Fahrtrichtung Hamm die Halte in Ahlen (Westf) und Hamm-Heesen. Es verkehren ca. alle 30 Minuten Ersatzbusse zwischen Neubeckum und Hamm (Westf) Hbf, mit Zwischenhalt in Ahlen (Westf.) und Hamm-Heesen. In Fahrtrichtung Bielefeld verkehren die Züge ohne Einschränkungen. Weitere Infos unter zuginfo.nrw/?msg=107437.

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bahn.de/baustellen und über die App „DB Bauarbeiten“ sowie unter zuginfo.nrw abrufbar.

Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Wir bitten die Reisenden und Anwohnenden um Verständnis.