Artikel: Phil Laude
DB MOBIL trifft den Comedian in Köln-Dellbrück
Von: Katja Heer
Datum: 31.03.2023
Herr Laude, was machen Sie hier?
Wir nehmen gleich den DB MOBIL-Podcast auf. Wegen des Streiks sind wir ins Schulungszentrum der Bahn in Köln-Dellbrück ausgewichen.
Wenn Sie mit dem Zug fahren – wo sitzen Sie meistens?
Am Fenster. Ich sehe die Welt vorbeifliegen, am besten regnet es noch, und ich höre „Die fabelhafte Welt der Amelie“. So etwas mag ich.
Wie verbringen Sie sonst die Zeit?
Ich arbeite. Das ist für mich der Hauptgrund, die Bahn zu nehmen. Für mich ist das schöner als im Büro zu sitzen: Ich bin in Bewegung, fahre woanders hin und kann trotzdem etwas tun.
Werden Sie oft angequatscht?
Ich bin ja ein Youtube-Opi, seit 16 Jahren dabei, und die Leute sind mit mir groß geworden. Ich werde schon häufig angesprochen, aber meistens sehr höflich und unaufdringlich. Und manchmal geht so eine Unterhaltung auch über reinen Smalltalk hinaus.
Welches Gespräch ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Einmal hat mir ein Jugendlicher auf einer Fahrt von seinen Mobbingerfahrungen in der Schule erzählt und wie er sie überwunden hat. Ich habe das ja selbst erlebt und darüber auch öffentlich berichtet. Wir haben lange geredet. Außerdem habe ich mal in der Bahn einen anderen Comedian kennengelernt.
Wen denn?
Nikita Miller. Den habe ich einfach angequatscht.
Für mich ist Bahnfahren schöner als im Büro zu sitzen: Ich bin in Bewegung, fahre woanders hin und kann trotzdem etwas tun.
Philipp „Phil“ Laude, 32, Podcaster, Youtube-Star und selbsternannter Alpha Alman
Was tun Sie, wenn Sie Ihre Ruhe haben wollen?
Ohrstöpsel rein, aber auf durchlässig stellen, sodass ich trotzdem noch die Gespräche um mich herum belauschen kann.
Warum ist Ihnen das wichtig?
Ich hole mir immer und überall Ideen, und in der Bahn funktioniert das besonders gut, weil da auf engem Raum die verschiedensten Menschen für eine gewisse Zeit zusammenkommen.
Sie spielen ab dem 21.4. in den neuen Folgen der SWR-Serie „Almania“ wieder den ultrakorrekten Lehreraspiranten Frank Stimpel. Wie regelbesessen sind Sie im echten Leben?
Ich kämpfe damit, dass ich zwei Seelen in meiner Brust habe: Meine Mutter ist Künstlerin, eine Geigerin. Mein Vater war Informatiker, früher bei der Marine und preußisch durch und durch … Ich finde Regeln einerseits gut, zum Beispiel dass man im Ruhebereich in der Bahn nicht laut telefonieren sollte. Andererseits telefoniere ich dort manchmal trotzdem laut und werde natürlich von anderen Fahrgästen dafür getadelt. Darauf wiederum reagiere ich wie der typische Alman.
Was heißt das genau?
Ich werde sauer, weil man mich darauf hinweist, und denke mir, das stimmt ja total, die haben ja Recht. Und dann wechsle ich schnell das Abteil (lacht).