Artikel: Der Bahn-Ländervergleich: Deutschland – Japan
Die Japanische Bahn ist bekannt für ihre sekundengenaue Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Da bleibt bei vielen ein Vergleich mit der Deutschen Bahn nicht aus. Doch lassen sich die beiden Länder in Bezug auf ihren doch sehr unterschiedlich geprägten Bahnsystem wirklich vergleichen?
Auch in Japan gibt es verschiedene Bahn-Unternehmen, die für verschiedene Strecken verantwortlich sind. Wie in Deutschland gibt es Unterschiede zwischen dem Regional- und Fernverkehr. Wenn man über die Bahn in Japan spricht, ist jedoch meist die Rede von den Shinkansen-Zügen, die das Hochgeschwindigkeitsnetz in Japan bilden, also mit dem ICE-Streckennetz vergleichbar ist.
Anders als in Japan, hat der Fernverkehr in Deutschland keine eigenen Gleise und Strecken. Der ICE hingegen teilt sich die Gleise mit Regionalbahnen, Güterzügen und Zügen anderer Anbieter. In Japan fahren die Shinkansen auf eigenen Trassen, die eingezäunt und oftmals erhöht sind. Dadurch sind sie unabhängig von sonstigem Bahnverkehr. Es gibt keine Bahnübergänge und auch Gegenstände im Gleis stören weniger.
Auch geographisch hat Japan durch seine schmale, längliche Form einen Vorteil gegenüber Deutschland. Die Shinkansen-strecken verlaufen gradliniger und werden nicht von zahlreichen Abzweigungen gestört. In Deutschland hingegen überschneidet sich die Bahninfrastruktur, wodurch die Züge im sogenannten Mischverkehr fahren müssen.
Japan investiert viel Geld, um seine Strecken in gutem Zustand zu halten. Das Land verfügt über ein hohes Budget zum Ausbau und für die Wartung der Shinkansen-Strecken. Dieses ergibt sich auch aus den deutlich höheren Preisen, die man im Land für den Bahn-Verkehr zahlt. Entsprechend kann viel in das Bahn-Netz investiert werden.
Aus großen und kleinen Unterschieden ergibt sich demnach, dass das Bahn-Angebot in Japan nicht eins zu eins mit dem Angebot in Deutschland verglichen werden kann, da es bei den Ländern unterschiedliche Voraussetzungen für den Betrieb gibt.
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