Die Deutsche Bahn stellt jedes Jahr mehr als 3.500 Schulabgänger ein - als Auszubildende und als Dual-Studierende. Insgesamt erlernen im Konzern rund 11.000 junge Leute Berufe wie Elektroniker, Gleisbauer, Lokführer, Systemgastronom, Bauingenieur, Lagerlogistiker, Koch oder Fachkraft für Schutz und Sicherheit. 50 Ausbildungsberufe und 25 Duale Studiengänge stehen zur Wahl. Nach der Ausbildung haben die Jugendlichen gute Perspektiven: Die DB bietet ihnen nach erfolgreichem Abschluss eine unbefristete Übernahme an.
Bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz oder ein Duales Studium stehen Schulnoten bei der DB seit 2013 im ersten Auswahlschritt nicht mehr im Vordergrund. Bei einem Onlinetest hat jeder die gleiche Chance zu zeigen, was in ihm steckt. Es kommt darauf an, ob die individuellen Kompetenzen und persönlichen Stärken zum gewünschten Ausbildungsberuf bzw. Studiengang passen.
Azubi Matthias Dzienisch im Gespräch mit Personalvorstand Ulrich Weber |
Ümit Kaya (21), Auszubildender zum Gleisbauer
Melanie Feist (24), Auszubildende zur Fahrdienstleiterin
Leon Carlson (19), Auszubildender zum Elektroniker
Teslim Burkay Yikilmaz (22) Auszubildender Fachmann für Systemgastronomie
Estera Zakrzewska, Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit
Stephan Gomes, Ausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung
Ralf Ibrom, Auszubildender zum Eisenbahner im Betriebsdienst
Infografik: Vielfalt in der Ausbildung bei der DB (Stand 2016)
Ausbildungsberuf | Anzahl Auszubildende | Lokführer | 440 |
Elektroniker für Betriebstechnik | 415 |
Fahrdienstleiter | 410 |
Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistungen | 340 |
Kaufmann/frau für Verkehrsservice | 300 |
Die fünf häufigsten Ausbildungsberufe bei der Deutschen Bahn 2016
50 verschiedene Ausbildungen bei der Deutschen Bahn
Den größten Teil der Ausbildungsangebote machen die gewerblich-technischen Berufe wie beispielsweise Mechatroniker/-in, Industriemechaniker/-in oder Elektroniker/-in für Betriebstechnik aus. In der Fahrzeuginstandhaltung, in Stellwerken oder bei der Wartung von Maschinen und Anlagen sind sie als technische Fachkräfte gefragt. Aber auch hoch spezialisierte Ausbildungsberufe wie Verfahrensmechaniker/-in für Beschichtungstechnik oder Beton- und Stahlbetonbauer/-in gibt es.
Weitere Möglichkeiten bieten die Verkehrsberufe: Als angehende Triebfahrzeugführer machen Jugendliche die Ausbildung zum „Eisenbahner/-in im Betriebsdienst, Fachrichtung Lokführer und Transport“. Die Steuerung und Überwachung des reibungslosen und sicheren Zugbetriebes erlernen sie als „Eisenbahner/-in im Betriebsdienst, Fachrichtung Fahrweg“ (Fahrdienstleiter). Als „Kaufmann/-frau für Verkehrsservice“ werden Auszubildende für den Einsatz in Zügen, DB Reisezentren und bei der DB Information ausgebildet.
Zum kaufmännisch-serviceorientierten Bereich zählen bei der DB nicht nur die klassischen Berufe Kaufmann/-frau für Büromanagement oder Industriekaufmann/-frau, sondern auch Ausbildungsplätze in den Berufen der Systemgastronomie und des Bereichs Schutz und Sicherheit.
In der Logistik gibt es 14 verschiedene Ausbildungsberufe: Bei DB Schenker und DB Cargo werden junge Menschen im kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich sowie in den Verkehrsberufen ausgebildet. Neben Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung stehen auch die Fachkraft für Lagerlogistik oder Berufskraftfahrer/-in oder zur Wahl. Im IT-Bereich bildet DB Systel Fachinformatiker/-in in den Fachrichtungen Systemintegration oder Anwendungsentwicklung und IT-Systemelektroniker/-in aus.
Neben der Vermittlung fachlicher Kenntnisse und praktischer Fertigkeiten sind der Erwerb von Sozial- und Methodenkompetenzen wie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Selbstständigkeit sowie Teamgeist zentrale Bestandteile der Ausbildung bei der Deutschen Bahn. Dazu absolvieren alle DB-Azubis in ihrem ersten Ausbildungsjahr ein einwöchiges Outdoor-Training.
Zudem engagieren sich seit dem Jahr 2000 DB-Auszubildende des ersten und zweiten Ausbildungsjahres in dem Projekt 'Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt' gegen Fremdenfeindlichkeit und für mehr Toleranz. Bislang haben sich über 10.000 Jugendliche mit rund 1.200 Projekten an dem Wettbewerb beteiligt.
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25 Duale Studiengänge bei der DB
Neben der Berufsausbildung bietet die DB als weitere Einstiegsmöglichkeit das Duale Studium an. (Fach-)Abiturienten haben die Wahl zwischen einem dreijährigen praxisintegrierten Dualen Studium, welches mit einem Bachelor abschließt, und einem in der Regel vierjährigen ausbildungsintegrierten Studium, in dem neben dem Bachelor ein IHK-Abschluss erreicht wird. Die DB kooperiert deutschlandweit dafür mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, verschiedenen Berufsakademien sowie mit mehreren Fachhochschulen und Universitäten.
Das praxisintegrierte Duale Studium kombiniert in einem dreimonatigen Wechsel Theoriephasen an der Hochschule und Praxiseinsätze im Unternehmen. (Fach-)Abiturienten haben bei der DB die Wahl zwischen 25 verschiedenen Studiengängen. Neben den klassischen Studienrichtungen in den Bereichen BWL, IT und Ingenieurwesen bietet die DB auch interdisziplinäre Studienrichtungen wie „Projekt Engineering“ oder „Wirtschaftsinformatik“ an. Dabei werden Ingenieurwesen bzw. Informatik und Betriebswirtschaft miteinander verknüpft.
Ebenfalls im Wechsel von theoretischen und praktischen Abschnitten können Jugendliche ein ausbildungsintegriertes Studium aufnehmen. Innerhalb von vier Jahren werden zwei Abschlüsse erreicht: Der Bachelor of Engineering und parallel der IHK-Abschluss als Facharbeiter.
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Einstiegsqualifikation Chance plus
„Chance plus“ ist eine Einstiegsqualifizierung für Jugendliche, die noch keine Ausbildungsreife haben. Mit diesem Programm, das die DB seit 2004 in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit anbietet, werden jährlich bis zu 300 Jugendliche für eine Berufsausbildung fit gemacht. Das Programm dient der praxisorientierten Berufsvorbereitung und beinhaltet betriebliche Einsätze, schulische Ausbildung, Förderung von Methoden- und Sozialkompetenz sowie Berufsorientierung. Erfahrene Sozialpädagogen begleiten die Jugendlichen dabei. Bislang haben über 4.000 junge Menschen „Chance plus“ absolviert. Rund 75 Prozent wurden in eine anschließende Berufsausbildung übernommen oder haben den direkten Jobeinstieg geschafft. „Chance plus“ wird 2016 an zehn Standorten angeboten: Berlin, Hannover, Hamburg, Bremen, Frankfurt, Köln, Dortmund, Stuttgart, München und Erfurt.
Die Einstiegsqualifizierung „Chance plus“ wurde 2015 für junge Flüchtlinge erweitert. In den ersten Klassen in München und Berlin bereiten sich im Moment 18 junge Flüchtlinge auf ihren Ausbildungsstart vor. Im Herbst 2016 werden weitere Klassen mit geplanten über 45 Plätzen starten - in Berlin, Erfurt, Hamburg und Bremen als reine Flüchtlingsklassen; in Dortmund, Köln, Frankfurt, Bruchsal und München als Integrationsklassen mit rund 20 Plätzen für Flüchtlinge.
Ende des Expander-Inhaltes
Auf der Suche nach den besten Talenten setzt die Deutsche Bahn vermehrt auf soziale Netzwerke und innovative Technik. Auf Jobbörsen und Karrieretagen kommt seit Herbst 2015 eine Virtual-Reality-Brille zum Einsatz, die Interessierte hautnah in die Welt der Bahn eintauchen lässt. Mit einem 360-Grad-Video werden etwa der Beruf des Instandhalters oder des Bauingenieurs präsentiert.
Die Deutsche Bahn spricht gezielt die Eltern an
Anzeigenmotive mit ratlos schauenden Jugendlichen und Texten wie „Ist der Berufseinstieg Ihres Sohnes / Ihrer Tochter auch so durchdacht?“ weisen zum Beispiel auf den Job-Profiler der DB hin. Dieses Onlinetool gibt unabhängige Orientierung bei der Frage, welcher Beruf zu einem passen könnte. Eltern sollen so in die Lage versetzt werden, ihren Kindern bei einer der wichtigsten Entscheidungen in ihrem Leben zu helfen. Alle aktuellen Ausschreibungen sind in der Stellenbörse der DB zu finden.