Artikel: Digitale Automatische Kupplung
Einführung einer Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) in Europa als zentraler Baustein für die Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs.
Im Schienengüterverkehr in Europa werden seit mehr als 100 Jahren fast ausschließlich Schraubenkupplungen verwendet. Um Wagen zu verbinden, wird ein 20 kg schwerer Bügel auf den Haken des nächsten Wagens gelegt. Die Kupplung wird dann durch Drehen an einem Schraubgewinde hinter dem Bügel gespannt. Die Luftleitung für die Bremsen wird ebenfalls händisch verbunden.
Eine Digitale Automatische Kupplung (DAK) verbindet Güterwagen automatisch miteinander. Sie stellt ohne Handarbeit des Rangierpersonals eine mechanische Verbindung zwischen den Wagen her. Gleichzeitig kuppelt die DAK die Luftleitung für die Bremse sowie eine Strom- und Datenbusleitung aneinander; auch dies geschieht automatisch.
Vorteile der DAK
Eine DAK vereinfacht das Zusammenstellen eines Güterzugs vor der Abfahrt. Mehr Güterwagen können in kürzerer Zeit bereitgestellt werden. Die Kapazität an Rangier- und Umschlagbahnhöfen kann um 40 Prozent steigen.
Gleichzeitig schafft die DAK die Voraussetzungen für die Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs, denn durch die Strom- und Datenleitungen können Produktivitätseffekte von Automatisierungskomponenten für den Schienengüterverkehr erschlossen werden.
Gemeinsam in Europa für die Digitale Automatische Kupplung
Die DAK ist ein elementarer Baustein für das Wachstum des Schienengüterverkehrs in Europa.
Um die Einführung einer DAK in Europa zu stemmen erfordert es einen gemeinsamen Kraftakt des Eisenbahnsektors und Bedarf der Unterstützung durch die Politik.
Die DB engagiert sich maßgeblich an der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beauftragten und finanzierten Erprobung von Digitalen Automatischen Kupplungen, um auf eine europaweite Einführung der DAK hinzuarbeiten.
Innerhalb der DB ist das Projekt DAK im Konzernprogramm Technical Excellence (TecEX) verortet.