Artikel: Deutsche Bahn und Telekom beim lückenlosen Mobilfunkausbau vor Plan
Unternehmen ziehen positive Bilanz nach zwei Jahren Kooperation • Qualität und Leistungsfähigkeit des Mobilfunknetzes seit 2021 deutlich gestiegen • Auf 97 Prozent aller ICE-Strecken bereits heute LTE-Versorgung mit 200 Mbit/s
Die Deutsche Bahn (DB) und die Deutsche Telekom ziehen nach rund zwei Jahren ihrer Kooperation eine positive Bilanz: Der Ausbau eines lückenlosen Handynetzes entlang der Schiene kommt schneller voran als geplant. Bereits heute stellt die Telekom fürs Telefonieren und Surfen auf 97 Prozent der Hauptverkehrsstrecken der DB LTE mit 200 Mbit/s zur Verfügung. Für die lückenlose Mobilfunkversorgung hat die Telekom rund 300 Mobilfunkmasten neu gebaut sowie 700 bestehende Funkstandorte modernisiert oder erweitert.
Srini Gopalan, Deutschlandchef der Deutschen Telekom: „Die Telekom hat beim Mobilfunkausbau entlang der Schiene ordentlich Tempo vorgelegt: alle 2,5 Tage ein neuer Mobilfunkstandort. Die Zusammenarbeit mit der DB zahlt sich aus. Wir sind voll im Umsetzungsmodus. Egal ob im ICE oder in der Regionalbahn – Reisende sollen im Mobilfunknetz der Telekom auf allen Strecken ohne Unterbrechung telefonieren und surfen können.“
Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Viele Reisende nutzen heute die Zeit im Zug, um zu arbeiten, zu telefonieren oder online Filme zu schauen. Um deren Ansprüchen gerecht zu werden, schließen wir gemeinsam mit der Telekom zügig Lücken im Mobilfunknetz und bauen die Bandbreiten auch in Zukunft weiter aus. Denn je besser Telefon- und Datenverbindungen sind, desto lieber steigen Menschen auf die umweltfreundliche Bahn um. Tempo beim Mobilfunkausbau ist Rückenwind für die Verkehrswende.“
Mit dem Mobilfunkausbau übertrifft die Telekom die Vorgaben der Bundesnetzagentur: Die Behörde gibt eine Datenrate von 100 Mbit/s an allen Hauptverkehrsstrecken vor, für Nebenstrecken 50 Mbit/s. Diese Auflagen hat die Telekom bereits erfüllt.
DB und Telekom hatten sich im Juni 2021 darauf geeinigt, das gesamte Streckennetz der DB bis Ende 2026 lückenlos mit leistungsfähigem Mobilfunk zu versorgen und Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe auf den Weg gebracht. Der Ausbau entlang der rund 7.800 Kilometer Hauptverkehrsstrecken – Strecken, auf denen ICE- und die wichtigsten IC-Züge fahren – sollte demnach bis Ende 2024 abgeschlossen sein, entlang der 13.800 Kilometer fahrgaststarker Strecken, auf denen jeden Tag mehr als 2.000 Reisende unterwegs sind, bis Ende 2025.
Die Ziele der Kooperationsvereinbarung liegen auch auf den fahrgaststarken Strecken inzwischen – und damit deutlich vor dem vereinbarten Zeitplan – in greifbarer Nähe: Hier steht bereits zu über 90 Prozent das LTE-Netz der Telekom mit 200 Mbit/s zur Verfügung. Für die sonstigen rund 12.000 Kilometer DB-Strecken jenseits der Hauptverkehrs- und der fahrgaststarken Strecken hatten sich DB und Telekom auf eine LTE-Versorgung mit einer Datenrate von bis zu 100 Mbit/s bis Ende 2026 verständigt. Dieses Ziel ist bereits zu über 95 Prozent erreicht, Übertragungsraten von 100 Mbit/s stehen für Telekom-Kundinnen und -Kunden nahezu auf dem gesamten DB-Streckennetz zur Verfügung, Funklöcher wurden schneller als geplant gestopft.
Für einen verbesserten Handy-Empfang sind neue Fernverkehrszüge der DB, etwa der ICE 3neo oder der ICE L, mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet. Bei Nahverkehrszügen wird über Aus- oder Nachrüstung mit funkdurchlässigen Scheiben – etwa durch nachträgliche Bearbeitung der Scheiben mit Laser-Technologie – gemeinsam mit den Aufgabenträgern vor Ort entschieden.
Die DB stellt zudem für den Mobilfunkausbau Infrastruktur wie Grundstücke, Anschlüsse an Glasfaserleitungen oder Flächen auf Gebäuden und an Mobilfunkmasten bereit. Hunderte Verträge dazu hat die DB in den vergangenen Jahren mit der Telekom geschlossen. Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit der Telekom schon weit über 100 Eisenbahntunnel fit gemacht für den Mobilfunkempfang. Die Tunnelröhren können nur zum Teil über Mobilfunkmasten versorgt werden, die die Funksignale in die Tunnel hineinstrahlen. In langen – insbesondere gekrümmten – Tunneln müssen zusätzliche Antennen eingebaut werden. Das ist aufwändig, weil dafür die Tunnel aus Sicherheitsgründen für den Zugverkehr gesperrt werden müssen.
In den kommenden Monaten rücken nun die verbleibenden, besonders anspruchsvollen Streckenabschnitte in den Fokus der Kooperation – Standorte, an denen etwa strenge Vorgaben von Natur- oder Denkmalschutz zu beachten sind, der Platz für Funkmasten knapp ist oder steile Abhänge oder Böschungen das Bauen erschweren. Auch hier wollen Deutsche Bahn und Telekom im Rahmen ihrer bewährten Kooperation gemeinsam Lösungen erarbeiten für eine lückenlose Mobilfunkversorgung ihrer Kundinnen und Kunden.