Artikel: DB InfraGO und Branche starten Dialog zu Bauvorhaben 2027
Detaillierte Planungen für die Generalsanierungen 2027 wurden Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Stellungnahme vorgestellt
Die Deutsche Bahn (DB) treibt die Erneuerung und Modernisierung des Schienennetzes weiter voran. Damit sich alle Beteiligten rechtzeitig auf die Bauvorhaben einstellen können, informiert die DB InfraGO AG regelmäßig in Bau- und Informationsdialogen. Heute haben die DB InfraGO und Vertreter:innen der Bahnunternehmen, aus Politik und Verbänden den Dialog zu den geplanten Projekten 2027 aufgenommen. Damit beginnt die Konsultationsphase, innerhalb derer Eisenbahnverkehrsunternehmen zu den baubedingten Kapazitätseinschränkungen im Schienennetz Stellung nehmen können.
In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat die DB ihre Planungen auch für die anstehenden Generalsanierungen für das Jahr 2027 konkretisiert. Trotz der schwierigen Haushaltslage hat der Bund die notwendigen Mittel bereitgestellt, um auch in den kommenden Jahren weitere Korridore komplett zu erneuern und zu modernisieren. Im Verlauf der Planungsphase für die jeweiligen Streckenabschnitte haben sich im Austausch mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen Anpassungswünsche zum ursprünglich vorgesehenen Zeitplan ergeben.
Konkret sind für die 2027 geplanten Generalsanierungen folgende Anpassungen vorgesehen:
- Fulda – Hanau
Die sogenannte Kinzigtalbahn wird zusätzlich in die Vorhaben für 2027 aufgenommen. Dadurch lassen sich gebündelt Maßnahmen für die Jahre 2024 bis 2027 umsetzen. Die Sanierung der 81 km langen Strecke zwischen Fulda und Hanau bringt ähnlich starke Effekte und verkehrliche Wirkung im Personen- und Güterverkehr wie die derzeit im Bau befindliche Riedbahn Frankfurt/Main – Mannheim. Die Strecke gehört mit 160 Prozent Auslastung zu den meist befahrenen im Netz; viele Anlagen sind überaltert und störanfällig.
- Hamm – Dortmund – Köln
Infolge der vorgezogenen Ertüchtigung der Kinzigtalbahn wird die Generalsanierung des Korridors Köln – Dortmund – Hamm nicht im Jahr 2027 stattfinden. Eine parallele Sanierung beider Strecken ist nicht möglich, da während der Sperrpause Umleitungsstrecken benötigt werden. Auf die Ausbaumaßnahmen des „Rhein-Ruhr-Express“ (RRX) wirkt sich der neue Zeitplan nicht negativ aus. Die Arbeiten werden wie geplant fortgesetzt und starten im kommenden Jahr auf weiteren Bauabschnitten.
- München – Rosenheim und Rosenheim – Salzburg
Hier wurde auf Anregung der ÖBB und der italienischen RFI ein Vorziehen der Bauarbeiten auf dem Korridorabschnitt zwischen Rosenheim und Salzburg in das erste Halbjahr 2027 und die Sanierung der Nord-Süd-Relation von München nach Rosenheim im Jahr 2028 vorgestellt. Hintergrund ist, dass 2027 umfangreiche Bauarbeiten auf der Brennerautobahn stattfinden, weshalb die Bahnkapazitäten für Güter- und Personenverkehr zur Gänze gebraucht werden.
Für mehr Qualität und Pünktlichkeit im Zugverkehr wird die DB in den kommenden Jahren auf insgesamt 41 Korridoren die Infrastruktur ebenso wie die Bahnhöfe komplett erneuern und modernisieren. Reisende und Güterverkehrsunternehmen profitieren nach Abschluss der Generalsanierungen auf den heute hochbelasteten Streckenabschnitten von spürbaren Verbesserungen, einer leistungsfähigen Infrastruktur und attraktiveren Bahnhöfen. Durch den konsequenten Austausch der Alttechnik sinkt die Zahl infrastrukturbedingter Störungen signifikant.
Pilotprojekt für die Generalsanierung hochbelasteter Streckenabschnitte ist die Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Seit 15. Juli erneuert und modernisiert die DB u.a. Gleise, Weichen, Signale und tauscht den Fahrdraht aus. Bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.