Countdown läuft: Team Riedbahn zwei Monate vor Generalsanierung in Startposition

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13. Mai 2024, 17:00 Uhr
Stuttgart

Artikel: Countdown läuft: Team Riedbahn zwei Monate vor Generalsanierung in Startposition

Vorbereitungen für Arbeiten zwischen Frankfurt und Mannheim laufen auf Hochtouren • Verkehrskonzept nach Generalprobe im Januar weiterentwickelt • Sämtliche Änderungen im Personenverkehr bereits in Fahrplan eingearbeitet • Zusätzliche Infos für Reisende und Anwohnende ab Ende Mai

In gut zwei Monaten startet die Deutsche Bahn (DB) mit der Generalsanierung der Riedbahn – dem ersten Korridor des künftigen deutschen Hochleistungsnetzes. Für einen deutlich attraktiveren, verlässlicheren Bahnverkehr und eine starke Schiene erledigt die DB ab Mitte Juli zwischen Frankfurt und Mannheim alle geplanten Maßnahmen der kommenden Jahre in einer fünfmonatigen Bauphase. Das Riedbahnteam steht dafür bereits in den Startlöchern: Die Planungen für Baustelle, Verkehrskonzept, Personal und Logistik laufen auf Hochtouren. Auch bei den beauftragten Baufirmen sind eine Vielzahl an Mitarbeitenden mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dabei fließen insbesondere auch Erfahrungen aus der Generalprobe im Januar mit ein. So hat die DB für eine weitere Optimierung des Ersatzangebotes die Wünsche von Kund:innen, Gemeinden, Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Ländern und Eisenbahnen berücksichtigt. Im Ergebnis wurden etwa Fahrtzeiten der Ersatzbusse angepasst oder beschleunigt sowie Linien durch zusätzliche Haltepunkte ergänzt. Mit Start der Bauarbeiten steht den Fahrgästen im Nahverkehr zudem eine Flotte aus 150 neuen barrierefreien Bussen zur Verfügung. Zwischen Frankfurt Flughafen und Mannheim fährt der Fernverkehrs-Ersatzbus (IC-Bus). Mit dem weiterentwickelten Verkehrskonzept ist gewährleistet, dass Reisende zwischen Frankfurt und Mannheim während der Generalsanierung von Strecke, Bahnhöfen und Technik bestmöglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil bleiben und Waren weiter an ihre Ziele gelangen. 

Sämtliche Änderungen im Personenverkehr sind in den Fahrplan eingearbeitet. Die Verbindungen während der Riedbahnsanierung sind in den elektronischen Auskunftsmedien der Deutschen Bahn wie www.bahn.de oder in der App DB Navigator abrufbar. Wer für den Zeitraum zwischen Mitte Juli und Mitte Dezember sein Ticket bucht, bekommt bereits jetzt die dann geltenden Verbindungen und Reisezeiten angezeigt. Ab Ende Mai informiert die DB Reisende und Anwohner:innen ergänzend auch noch einmal über Memokarten, Plakate und Aushänge in den Bahnhöfen oder per Post. Von Ende Juni bis Anfang Juli ist das DB-Infomobil für einen persönlichen Austausch in den Gemeinden entlang der Strecke vor Ort.  

Weitere Informationen zur Generalsanierung der Riedbahn unter:  
www.riedbahn.de und www.deutschebahn.com/riedbahn 

Stand der Bauvorbereitungen  

Für einen pünktlichen Anlauf der Generalsanierung hat die DB in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den beauftragten Baufirmen Spezialmaschinen, Technik und Fachkräfte organisiert. Auch das benötigte Material ist bestellt und zum Baustart verfügbar. Unter anderem 300.000 Tonnen Schotter, 200.000 Schwellen, 117 Kilometer Gleise und 150 Weichen sind erforderlich, um die Riedbahn von Grund auf zu erneuern. Mit der Produktion der Weichen sind die Spezialist:innen im Weichenwerk Witten betraut. Um die Baustoffe möglichst nah an der Strecke bereitzustellen, hat die DB temporäre Lagerflächen wie in Gernsheim eingerichtet.  

Parallel erledigen die Bauteams wichtige vorbereitende Arbeiten, die keinen Einfluss auf den Bahnverkehr haben. Dazu gehört, dass Schaltschränke sowie Daten- und Stromkabel für die neue elektronische Stellwerkstechnik neben der Strecke installiert und verlegt werden. Auf der Zielgeraden liegt auch die Erstellung der Bauablaufpläne. Bis zum Start der Generalsanierung erstellen die Baufirmen mit der DB zudem hunderte Ausführungsplanungen.  

Damit die Züge des Personen- und Güterverkehrs während der Arbeiten auf der Riedbahn verlässlich über die Umleitungsstrecken fahren können, hat die DB auch in die dortige Infrastruktur investiert. Zwischen Februar und Mai haben die Bauteams vor allem Gleise und Weichen auf der Main-Neckar-, Alsenz- und Ludwigsbahn instandgesetzt und die Strecken technisch für zusätzliche Verkehre ausgerüstet. Auf der Alsenzbahn erweitert die DB zusätzlich ab Mitte Mai noch drei Tunnel. Bis Mitte Juni elektrifiziert die DB die Nibelungenbahn im Abschnitt Hofheim – Bürstadt. 

Optimiertes Ersatzkonzept 

150 purpurfarbene barrierefreie DB-Busse ersetzen Nahverkehrszüge 

Während der Generalsanierung der Riedbahn setzt die DB für die betroffenen Regional- und S-Bahnen ausschließlich 150 eigene barrierefreie Überland- und Gelenkbusse mit Autobahnzulassung ein. Die purpurfarbenen gut erkennbaren Fahrzeuge verfügen über WLAN und USB-Ladebuchsen, komfortable Sitze mit verstellbaren Armlehnen und Sicherheitsgurte. Am 29. Mai stellt die DB in Darmstadt die neue Busflotte im Detail vor. 

Enger Bus-Takt mit Anknüpfung zum Bahnverkehr, zusätzliche Verbesserungen durch schnellere Verbindungen und verlängerte Linien 

Um den Reisenden einen engen Takt anzubieten, besteht das Ersatzangebot aus insgesamt 12 Buslinien und knüpft möglichst oft Verbindungen zum bestehenden Regional- und S-Bahn-Verkehr sowie zu städtischen Verkehrsangeboten. Die Busse fahren mindestens alle 5 bis 15 Minuten – das sind in Summe rund 1.000 Busfahrten pro Tag. Sollte die Kapazität eines Fahrzeugs bei hohem Reisendenaufkommen erschöpft sein, können die Kund:innen in kurzer Zeit in den nächsten Bus einsteigen. Für die Fahrt mit den Ersatzbussen muss je nach Tageszeit deutlich mehr Zeit als mit dem Zug eingeplant werden.  

Während der Riedbahn-Generalsanierung können die Fahrgäste wählen, ob sie Busse nutzen, die an allen üblichen Bahnhalten stoppen oder mit Express-Bussen fahren, die im Halbstundentakt schnell zwischen Riedstadt-Goddelau und Frankfurt Hauptbahnhof unterwegs sind. Für Fahrgäste zwischen Riedstadt-Goddelau und Mannheim wird zudem eine Linie beschleunigt. 

In Frankfurt fahren die Busse bis zu den S-Bahn-Stationen Frankfurt Hauptbahnhof, Niederrad und Gateway Gardens am Flughafen. Dort ist der Umstieg zum Frankfurter Flughafen und in Verkehrsangebote in die Frankfurter Innenstadt möglich. Die Ersatzbusse für die S7 verkehren weiter nach Frankfurt Hauptbahnhof.  

In Mannheim enden die Busse in den Hauptverkehrszeiten an der Station Mannheim-Luzenberg. Von dort ist die Weiterfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Straßenbahn möglich. Nachts und an Sonntagen verkehren die Busse bis zum Mannheimer Hauptbahnhof.  

Hinzu kommen Buslinien, die als Querverbindungen von Riedstadt-Goddelau und Gernsheim nach Darmstadt fahren, wo ebenfalls der Umstieg auf den bestehenden Regionalbahnverkehr möglich ist. Eine weitere Buslinie verbindet die Stationen Zeppelinheim, Walldorf und Mörfelden und bindet diese an den Halt Langen an, wo Verbindung zum Regionalverkehr und zur S-Bahn besteht.   

Anpassungen nach Generalprobe im Januar im Detail: 

  • Beschleunigung Bus Q1 zwischen Riedstadt-Goddelau und Bürstadt (ca. 10 Minuten schneller) 
  • Optimierung einzelner Streckenabschnitte, z.B. Darmstadt–Bensheim, bis zu 7 Minuten kürzere Fahrzeit 
  • Bus S9E von Groß Rohrheim bis Mannheim wird durch Verlängerung von Q1 (Darmstadt–Mannheim) ersetzt 
  • Verlängerung Bus Q1 nach Mannheim (vorher: bis Riedstadt-Goddelau) 
  • Verlängerung Bus Q2 (Frankfurt–Walldorf–Langen) nach Frankfurt Hauptbahnhof (statt Neu-Isenburg) 

Bewährtes Konzept bleibt: Zusätzliche Sitzplätze im Nahverkehr auf den Umleitungsstrecken  

Um auf den benachbarten Strecken Platz für umgeleitete Züge zu machen, müssen teilweise auch zwischen Frankfurt und Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) sowie auf der Strecke Mainz – Worms – Mannheim/Ludwigshafen (Ludwigsbahn) Regionalzüge durch Busse ersetzt und Takte ausgedünnt werden. Um dies auszugleichen, kommen auf der Main-Neckar-Bahn und der Worms-Strecke während der Generalsanierung Regionalexpresszüge (RE) mit bis zu 800 Sitzplätzen je Zugfahrt zum Einsatz.  

Auf der Main-Neckar-Bahn fahren diese RE im Halbstundentakt von/nach Frankfurt abwechselnd bis Mannheim bzw. Heidelberg. Hinzu kommt ein Bus-Pendelverkehr, der halbstündlich abwechselnd zwischen Darmstadt und Bensheim bzw. zwischen Bensheim und Ladenburg fährt, damit auch die Zwischenhalte an der Bergstraße angefahren werden. Zusätzlich sind in der Hauptverkehrszeit Verstärkerzüge der Linie S6 zwischen Mannheim Hauptbahnhof und Bensheim unterwegs. Die Halte Weinheim-Lützelsachsen und Weinheim-Sulzbach fahren Busse an.   

Auf der Strecke Mainz – Mannheim/Ludwigshafen fahren stündlich RE als „Stadtexpresszüge“ zwischen Frankfurt, Mainz und Mannheim. Als zweite stündliche Linie ist die S-Bahn zwischen Mannheim, Worms und Wiesbaden unterwegs. Sie stellt den Anschluss Richtung Hofheim-Bürstadt / Bensheim (RB 63) sicher und verbindet die Ersatzverkehre der Riedbahn zusätzlich mit Mannheim.  

Weitere Fahrtmöglichkeiten bringen Querverbindungen zwischen Darmstadt und Wiesbaden sowie Bensheim und Worms. Die Linie von Darmstadt nach Wiesbaden (RB75) wird während der Generalsanierung entweder über Mainz-Kastel bzw. von Darmstadt Hauptbahnhof über den Mainzer Hauptbahnhof nach Bingen geführt.   

Fernverkehr: Umleitungen über alternative Routen und Ersatzverkehr (IC-Bus) zwischen Frankfurt Flughafen und Mannheim  

Die Fernverkehrszüge werden zum Großteil über die parallel zur Riedbahn verlaufenden Strecken Mainz – Worms – Mannheim/Ludwigshafen (Ludwigsbahn) und Frankfurt – Darmstadt – Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) umgeleitet. Damit möglichst viele Züge mit gleicher Geschwindigkeit auf den alternativen Routen verkehren können, müssen die ICE/IC außerdem etwas langsamer fahren. Die Reisezeit verlängert sich so um circa 30 Minuten.   

Auch wenn die Kapazität auf den Umleitungsstrecken begrenzt ist, kann die DB noch rund zwei Drittel des Angebotes fahren. Es kommen weiterhin die längsten Züge mit der größtmöglichen Sitzplatzkapazität zum Einsatz. Zudem enden einige Züge/Linien in Frankfurt oder Mannheim. Der Frankfurter Flughafen ist weiterhin mit einem Umstieg in Frankfurt Hauptbahnhof oder Mainz Hauptbahnhof erreichbar. Ergänzend setzt die DB zwischen Frankfurt Flughafen und Mannheim für eine direkte Verbindung halbstündlich Ersatzbusse (IC-Busse) ein, die mit Fernverkehrsfahrscheinen nutzbar sind.