Mausklick statt Tastendruck für eine starke Schiene: Deutsche Bahn nimmt Elektronisches Stellwerk in Bühl in Betrieb

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13. Mai 2024, 10:40 Uhr

Artikel: Mausklick statt Tastendruck für eine starke Schiene: Deutsche Bahn nimmt Elektronisches Stellwerk in Bühl in Betrieb

Moderne Stellwerkstechnik löst Relaisstellwerk ab • Wichtige Voraussetzung für Ausrüstung der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel mit europäischem Zugbeeinflussungssystem (ETCS)

Ein weiterer Schritt zur Digitalisierung der Infrastruktur für eine starke Schiene in Deutschland: Die Deutsche Bahn (DB) hat am heutigen Montag, 13. Mai 2024, in Bühl ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb genommen. Die moderne Stellwerkstechnik ist Voraussetzung, um die Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel mit dem europaweit standardisierten Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) auszustatten.

Das ESTW Bühl löst das bisherige Relaisstellwerk ab. Das neue Stellwerk steuert entlang der Rheintalbahn den Bereich zwischen dem Haltepunkt Sinzheim und dem Bahnhof Ottersweier. Im Bahnhof Bühl besteht außerdem ein Anschluss an die Strecke Bühl–Greffern der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH.

Für das ESTW verlegten die Baufachleute der DB rund 130 Kilometer Kabel und erneuerten 82 Signale sowie 23 Weichenantriebe. Die Stellwerkstechnik fand in einem neuem zweistöckigen Modulgebäude am Bahnhof Bühl Platz. Die DB investierte mit Bundesmitteln einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die neue Stellwerkstechnik in Bühl.

Moderne Stellwerkstechnik und ETCS zwischen Karlsruhe und Basel

Weniger als eineinhalb Jahre nach Baubeginn im Januar 2023 hat die DB das ESTW in Betrieb genommen. Das Stellwerk in Bühl ist das siebte neue ESTW auf der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel, fünf weitere werden bis Anfang 2026 folgen. Im Sommer dieses Jahres sollen noch die beiden ESTW in Baden-Baden und Rastatt-Süd an den Start gehen.

Zwischen Karlsruhe und Basel will die DB im Rahmen der Digitalen Schiene Deutschland ETCS in zwei Stufen einführen: Zunächst von Haltingen bis nördlich des Freiburger Hauptbahnhofs und anschließend im Zuge der Inbetriebnahme des Tunnels Rastatt auf dem verbleibenden Teil der Strecke bis Karlsruhe-Dammerstock. ETCS ermöglicht zukünftig eine dichtere und schnellere Zugfolge. Das ist ein wichtiges Element für den Deutschlandtakt. Hinzu kommen die positiven Effekte für den internationalen Verkehr: Mit ETCS können Züge grenzüberschreitend durch Europa fahren und brauchen dann keine länderspezifische Ausrüstung mehr.

DB trägt zur ETCS-Ausrüstung des Korridors Rhine-Alpine bei

Der rund 3.900 Kilometer lange Korridor Rhine-Alpine verläuft von Rotterdam in den Niederlanden über Deutschland und die Schweiz bis nach Genua in Italien. Er gehört zu den neun Strecken, die das transeuropäische Verkehrsnetz der Europäischen Union bilden und verbindet mehrere wichtige Wirtschaftsräume miteinander. Die Infrastrukturunternehmen entlang des Korridors statten diesen sukzessive mit ETCS aus. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, wird unter anderem auch die vorhandene Stellwerkstechnik – wie in Bühl – modernisiert. Für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland arbeitet die DB im Rahmen der Digitalen Schiene Deutschland an der Ausrüstung des deutschen Teils des Korridors Rhine-Alpine, der sich über rund 1.600 Streckenkilometer entlang des Rheins zwischen Oberhausen und Basel erstreckt. Mit der grundlegenden Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur legt die DB das Fundament für mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene.


Weitere Informationen gibt es unter www.digitale-schiene-deutschland.de