Artikel: Skulptur von Leunora Salihu am Hauptbahnhof Kassel enthüllt
Skulptur RESONANCE setzt Kulturreihe Station to Station fort
Die feierliche Enthüllung der Skulptur „Resonance“, die von Leunora Salihu eigens für die Architektur der Bahnhofshalle in Kassel geschaffen wurde, fand nach einleitenden Worten von Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte DB InfraGO AG, Thomas A. Lange, Vorsitzender des Beirats der Stiftung für Kunst und Kultur e.V., und Walter Smerling, Kurator, statt.
“Der Bahnhof ist nicht nur der Ort für den Anfang und das Ende einer Reise, er ist auch Treffpunkt und mit ‘Station to Station’ machen wir ihn zum Ort für die Kunst - er wird zum Ort für Begegnungen und Austausch. Wir zeigen Werke, die eigens für den Bahnhof geschaffen worden und somit für die Allgemeinheit zugänglich sind. Es ist unser Anliegen, den Dialog und die Auseinandersetzung mit kulturellen und ästhetischen Themen zu fördern und kulturelle Identität zu schaffen. Kunst im öffentlichen Raum spielt eine wesentliche Rolle bei der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Wir sind davon überzeugt, dass öffentliche Kunstwerke auch und gerade am Bahnhof den Dialog anregen und für Gesprächsstoff sorgen. Wir tragen damit bei zur kulturellen und zur sozialen Identität von Bahnhöfen und ihren Städten und fördern Reflexion sowie Interaktion. Die Funktion des Bahnhofs wird durch Kunst überhöht. Mit Kunst im öffentlichen Raum - ob in Berlin, in Frankfurt, jetzt in Kassel – oder an den weiteren sieben geplanten Bahnhöfen - schaffen wir eine noch lebendigere und ansprechende Umgebung. Wir bereichern das visuelle Erscheinungsbild, schaffen neue Perspektiven und laden die Menschen zum Verweilen ein”, führte Walter Smerling, Kurator der Kulturreihe Station to Station und Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur, aus.
Leunora Salihu hat die Skulptur eigens für diesen Ort geschaffen: Ein Turm aus gestapelten, würfelförmigen Modulen. Die Vorder- und Rückseiten weisen ein Feld aus regelmäßig angeordneten Trichterformen auf – eine technoid wirkende Skulptur, die an die Lautsprecheranlage einer Rockband erinnert. Die Trichter ermöglichen neben den Lautsprechern weitere Assoziationen, zu Saugnäpfen oder Puffern für Bahnwagons. Für die Künstlerin repräsentiert die Skulptur auch eine Andockstation, die mit ihren Öffnungen wie ein Resonanzboden für den Empfang und das Senden akustischer oder anderer Informationen funktionieren kann. Der Materialcharakter der Skulptur ist verführerisch und trotz ihres technischen Formcharakters sehr sinnlich.
Zur Künstlerin: Leunora Salihu (*1977) in Prishtina, Kosovo nahm 1997 ein Studium der Freien Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in Prishtina auf und emigrierte 1999 nach Deutschland. 2006 schloss sie ihr Kunststudium als Meisterschülerin von Anthony Cragg an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf. Als Bildhauerin schlug sie schon früh einen individuellen Weg ein. In ihren abstrakten Skulpturen kombiniert sie häufig verschiedene Materialien wie Keramik, Holz und Metall. Sie erforscht die Möglichkeiten und Grenzen von Bewegungen durch die Wiederholung von organischen und konstruktiven Formelementen. Wichtige Einzelausstellungen fanden im K21 in Düsseldorf, dem Lehmbruck Museum in Duisburg und dem Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal statt. Seit 2018 lehrt sie als Gastprofessorin für Bildhauerei an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Eine Professur für Plastik und künstlerische Raumkonzepte führte sie 2022 an die Goethe Universität Frankfurt am Main.
Die Kulturreihe Station to Station startete im April 2023 mit „Vertical Highways“ von Bettina Pousttchi am Hauptbahnhof in Berlin, gefolgt von „Immaterielles“ von Andreas Schmitten am Fernbahnhof Frankfurt Flughafen im Juni 2024. Der große Erfolg der Reihe wird aktuell mit „Resonance“ von Leunora Salihu am Hauptbahnhof in Kassel fortgeführt, der dadurch um ein Kunsterlebnis besonderer Art bereichert wird. Die Kunst- und Konzertreihe Station to Station wird auf Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr von der Deutschen Bahn (DB) in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. veranstaltet. Bahnhöfe sind zentrale Orte der Begegnung, sie vernetzen Orte, führen Menschen zusammen und fördern den Austausch von Ideen. Mit künstlerischen Impulsen sollen sie weiter an Attraktivität gewinnen und einen Beitrag zum kulturellen Leben der Städte leisten.
Kontakt:
Stiftung für Kunst und Kultur e.V.
Kelly Kazimierczak
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