Bauexpert:innen, Fahrpersonale und Serviceteams bereit: Deutsche Bahn startet Neujahr mit ersten Arbeiten an der Riedbahn

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11. Dezember 2023, 11:45 Uhr
Frankfurt am Main

Artikel: Bauexpert:innen, Fahrpersonale und Serviceteams bereit: Deutsche Bahn startet Neujahr mit ersten Arbeiten an der Riedbahn

Vom 1. Januar 2024 (23:00 Uhr) bis 22. Januar 2024 (4:00 Uhr) Erneuerung von Weichen, Technik und Oberleitungen • Bauprogramm auch bei Stationen und Lärmschutzwänden • Im Vorfeld: Anwohnende und Fahrgäste umfassend informiert • Fünfmonatige Generalsanierung der Strecke ab 15. Juli 2024

In wenigen Wochen beginnt die Deutsche Bahn (DB) mit den vorbereitenden Arbeiten für die Generalsanierung der Riedbahn – dem Pilotprojekt auf dem Weg zum Hochleistungsnetz. In den ersten drei Januarwochen arbeitet die DB an Gleisen, Weichen, Technik, Lärmschutzwänden und in den Stationen gebündelt in einer Bauphase. Dafür werden rund um die Uhr über 500 Mitarbeitende von DB und beauftragten Baufirmen im Einsatz sein. Die Bahnstrecke Frankfurt am Main – Mannheim ist für das umfangreiche Baupensum vom 1. Januar 2024 (23:00 Uhr) bis 22. Januar 2024 (4:00 Uhr) komplett gesperrt. Die eigentliche Generalsanierung der Riedbahn beginnt am 15. Juli 2024 und soll bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 beendet sein. Für die großangelegte Modernisierungsoffensive hat die DB mit Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Ländern Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein leistungsfähiges Verkehrskonzept entwickelt. Dieses stellt schon während der Arbeiten im Januar sicher, dass Reisende zwischen Frankfurt am Main und Mannheim mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil bleiben und Waren weiter an ihre Ziele gelangen.  

Erneuerung von rund 30 Weichen, fast drei Kilometer Gleisen sowie Arbeiten an Technik, Oberleitungen, Lärmschutzwänden und Stationen 

Während der dreiwöchigen Januar-Sperrung setzt die DB die Montagearbeiten für das neue Elektronische Stellwerk entlang der gesamten Strecke fort. Außerdem stellen die Bauteams die Fundamente für die neuen Lärmschutzwände her, die auf einer Gesamtlänge von über 15 Kilometern entstehen. Erneuert werden zudem knapp 30 Weichen und fast drei Kilometer Gleise. Hinzu kommen in verschiedenen Abschnitten Oberleitungsarbeiten. Material wie Signale und Pfosten für die Lärmschutzwände sollen dabei unter anderem per Hubschrauber angeliefert werden.  

Das passiert im Januar im Einzelnen auf der Riedbahn: 

  • Zwischen Zeppelinheim und Mörfelden-Walldorf stellt die DB auf rund fünf Kilometern Länge Fundamente für neue Lärmschutzwände her. Außerdem erneuert sie Gleise und führt Oberleitungsarbeiten durch. 
  • Zwischen Groß-Gerau-Dornberg und Biebesheim entstehen auf rund drei Kilometern Länge Fundamente für neue Lärmschutzwände. Außerdem erneuert die DB fünf Weichen und zwei Gleise und führt im Bereich Dornheim Oberleitungsarbeiten durch. 
  • Zwischen Gernsheim und Biblis stellen die Bauteams auf drei Kilometern Länge Fundamente für neue Lärmschutzwände her und erneuern zehn Weichen. 
  • In Bobstadt wird die Sperrung im Januar genutzt, um die Hilfsbrücken am ehemaligen Bahnübergang auszubauen und die neue Eisenbahnüberführung sowie den neuen Bahnsteig der Station herzustellen. 
  • In Lampertheim stellt die DB auf einem Kilometer Länge Fundamente für neue Lärmschutzwände her. Außerdem erneuert sie sechs Weichen und führt Arbeiten an den Gleisen durch. 
  • In Mannheim-Waldhof entstehen im Januar auf 350 Metern Länge Fundamente für eine neue Lärmschutzwand. Außerdem werden vier Weichen erneuert. 
  • In den Stationen entlang der Strecke finden Arbeiten an Bahnsteigen und Unterführungen statt. In Stockstadt stellen Fachkräfte zum Beispiel weiter den neuen Fliesenspiegel her. 

Die umfangreichen Arbeiten an der Strecke finden sowohl tagsüber als auch nachts mit einer Vielzahl verschiedener Maschinen und Geräte statt, so dass es zeitweise laut werden kann. Für die Beeinträchtigungen und Unannehmlichkeiten durch den Baubetrieb bittet die DB schon heute um Entschuldigung und Verständnis. 

Frühzeitige Information rund um die Generalsanierung: Persönlich, digital, mit Flyern, Plakaten und unmittelbar vor Ort 

Für eine gute Orientierung hat die DB in den Stationen und im Umfeld dieser über 600 Plakate sowie mehrere tausend Meter lange Bodenaufkleber mit Wegeleitungen zu den 120 Ersatzhaltestellen angebracht. Die Informationen zum Ersatzverkehr sind bereits seit Oktober in den elektronischen Auskunftsmedien wie dem DB Navigator oder unter www.bahn.de hinterlegt. Unter bahn.de/ersatzverkehr-riedbahn finden sich außer sämtlichen Fahrplänen zudem genaue Beschreibungen und Wegeleitungen zu den Haltestellen des Ersatzverkehrs. 

Zudem hat die DB vor Ort in den letzten Wochen noch einmal persönlich über die anstehenden Arbeiten informiert. Die Tour mit dem Info-Mobil entlang von sechs Riedbahn-Stationen wurde sehr gut angenommen. Gut 600 Anwohnende und Fahrgäste nutzten die Gelegenheit, sich im direkten Gespräch mit Mitarbeitenden der DB über den Ersatz- und Umleitungsverkehr zu informieren oder Fragen zu den Bauarbeiten vor ihrer Haustür zu stellen. Rund um die Weihnachtstage verschickt die DB gezielt an die Anwohnenden der Riedbahn außerdem einen Flyer, der die wichtigsten Informationen zur bevorstehenden Generalsanierung inklusive der Januar-Arbeiten kurz und übersichtlich enthält. 

Mobil trotz Bauarbeiten: Umfangreiches Umleitungs- und Ersatzkonzept im Personen- und Güterverkehr 

Während der Riedbahn-Sanierung können keine Züge über die Strecke fahren. Im Nahverkehr leitet die DB daher die Regional- und S-Bahnen um bzw. setzt für die Fahrgäste Busse ein. Konkret sind während der Bauphasen 150 barrierefreie Überland- und Gelenkbusse unterwegs. Für einen engen Takt knüpft das aus insgesamt 13 Linien bestehende Ersatzangebot dabei möglichst oft Verbindungen zum bestehenden Regional-, S-Bahn- und städtischen Verkehr. Die Busse fahren mindestens alle 5 bis 15 Minuten – das sind in Summe über 1.000 Fahrten pro Tag. Die Reisenden können zudem wählen, ob sie Busse nutzen, die an allen üblichen Bahnhalten stoppen oder ob sie mit Express-Bussen fahren.  

Die Fernverkehrszüge werden zum Großteil über die parallel zur Riedbahn verlaufenden Strecken Mainz – Worms – Mannheim/Ludwigshafen (Ludwigsbahn) und Frankfurt am Main – Darmstadt – Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) umgeleitet. Damit möglichst viele Züge mit gleicher Geschwindigkeit auf den alternativen Routen verkehren können, müssen die ICE/IC außerdem etwas langsamer fahren. Die Reisezeit verlängert sich so um circa 30 Minuten. Da die Kapazität auf den Umleitungsstrecken begrenzt ist, kann die DB zudem nicht das volle Angebot fahren. Deshalb kommen längere Züge mit mehr Sitzplätzen zum Einsatz. Darüber hinaus enden einige Züge/Linien in Frankfurt am Main oder Mannheim. Zwischen Mannheim und Flughafen Frankfurt am Main setzt die DB für eine direkte Verbindung Shuttlebusse ein, die mit Fernverkehrsfahrscheinen nutzbar sind. Mit der Bahn kann der Flughafen darüber hinaus mit einem Umstieg in Frankfurt am Main Hauptbahnhof oder Mainz Hauptbahnhof erreicht werden. 

Die Züge des Güterverkehrs werden ebenfalls - teils auch weiträumig – über alternative Strecken geführt. 

Riedbahn: Pilotprojekt für neues Hochleistungsnetz 

Die Riedbahn ist eine der bundesweit wichtigsten und meistgenutzten Strecken – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Deshalb haben Bund und DB diese Verbindung in Abstimmung mit der Branche als Pilotprojekt auf dem Weg zum Hochleistungsnetz ausgewählt. Pro Tag verkehren hier insgesamt über 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszüge. Die bestehende Infrastruktur ist für die stetig wachsenden Verkehrsmengen nicht ausgelegt.  

Mit der komprimierten Generalsanierung bündelt die DB alle anstehenden Arbeiten der kommenden Jahre und vermeidet damit eine wiederkehrende Anzahl künftiger Sperrungen. Dabei koordiniert ein übergreifendes Team alle Arbeiten so, dass sie im Rekordtempo erledigt werden können. Innerhalb von nur fünf Monaten ab Mitte Juli 2024 wird die DB Gleise, rund 1.200 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, 152 Weichen, vier Bahnübergänge, mehr als 15 Kilometer Lärmschutzwände entlang der Strecke rundum erneuern und die Riedbahn für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft ausrüsten. Außerdem entstehen neue Überholmöglichkeiten für Züge. Gleichzeitig erhalten 20 Bahnhöfe zwischen Frankfurt am Main und Mannheim bei der Generalsanierung unter anderem moderne Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme oder Aufzüge für einen barrierefreien Zugang. Bis Weihnachten 2024 soll das umfangreiche Baupensum auf der Riedbahn abgeschlossen sein.  

Die geplanten Umleitungsstrecken für den Personen- und Güterverkehr werden ab Februar 2024 technisch vorbereitet und ausgerüstet, damit diese die zusätzlichen Verkehre während der Hauptbauphase aufnehmen können.  

Weitere Informationen unter www.riedbahn.de sowie im Presseblog unter www.deutschebahn.com/riedbahn