Artikel: Emscherbrücke: hochwasserresiliente Hilfsbrücke im Zeitplan – Züge können ab Mitte November wieder rollen
Innovative Baumethode und Verzicht auf Mittelpfeiler sorgen für kurze Bauzeit• Baustart im Frühsommer • 3-D-Modellierung abgeschlossen • nächster Schritt: konstruktive Planungen und statische Berechnungen
Die Deutsche Bahn liegt beim Wiederaufbau der Emscherbrücke voll im Zeitplan. Ab Mitte November können dann wieder Züge über die Güterzugbrücke zwischen Oberhausen und Spellen rollen und so den Hafen in Voerde-Emmelsum wieder anfahren. Die DB baut eine 66 Meter lange Hilfsbrücke über die Emscher. Sie gehört zu den längsten Hilfsbrücken ihrer Art, die überhaupt ohne Mittelpfeiler gebaut werden können. Sie wird Legosteinartig zusammengesetzt und Schritt für Schritt über den Fluss geschoben. Das verkürzt die Bauzeit. Weil die Hilfsbrücke eine deutlich größere Spannweite als die alte Brücke hat, ist sie deutlich hochwasserresilienter - mehr Wasser kann unter der Brücke durch die Emscher fließen.
Derzeit laufen die Planungen für die Hilfsbrücke auf Hochtouren. Die 3D-Modellierung der Brücke ist bereits abgeschlossen. Auch Vermessung, Kampfmittelsondierung, Oberbauplanung, Bodengutachten und die geotechnischen Prüfungen sind bereits erledigt. Sie sind die Grundlage, um dann die konstruktiven Planungen der Brücke anzugehen, beispielsweise Tiefe und Anzahl der Gründungen, Umfang der Bewehrungen, Dimension der Widerlager usw. Weil die Brücke im Naturschutzgebiet gebaut wird, waren auch Umweltschutzgutachten nötig.
Der Baustart ist im Frühsommer geplant. Große, bis zu 100 Tonnen schwere Bohrkräne werden dann im ersten Schritt für die Gründung der Widerlager Bohrpfähle in den Boden treiben.
Die Hilfsbrücke kann viele Jahre von Zügen befahren werden, bis die DB eine neue Brücke geplant und gebaut hat. Damit wird die DB voraussichtlich frühestens Ende des Jahrzehnts beginnen.
Abriss und Wiederaufbau der Eisenbahnbrücke über die Emscher waren nach dem Starkregen Ende Juni 2023 notwendig geworden. Durch Erosionen an der Emscher-Böschung waren die Widerlager der Güterbahn-Brücke instabil geworden. Die Brücke liegt auf der eingleisigen Güterzugstrecke zwischen Oberhausen und Spellen.