Generation Bahn

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Artikel: Generation Bahn

Wie ist es eigentlich, heute als junger Mensch auf dem Land zu leben und für beinahe jede Aktivität auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen zu sein? Was bedeutet es, wenn für einen Weg zur Schule die ohnehin schon langen Fahrtzeiten noch länger werden, weil Verspätungen auftreten? Diesen und noch mehr Fragen hat sich DB-Chef Richard Lutz bei einem Treffen mit Schüler:innen bei „Generation Bahn“ gestellt. Diesmal exklusiv mit dabei: Influencer Marvin Wildhage, der auch Fragen seiner Community mit dabei hatte.


Im Skydeck Berlin in der Kynaststraße wuselt es in der 6. Etage. Es ist Dienstagfrüh, der 29. November. Ein Dutzend Schüler:innen eines Geografiekurses des 12. Jahrgangs der Internationalen Gesamtschule in Potsdam und ihre Lehrerin sind gekommen, um DB-Chef Richard Lutz persönlich zu treffen. Sie wollen mit ihm zur Mobilität der Zukunft diskutieren. Doch bevor es soweit ist, können sie sich von Kolleg:innen des Skydeck zeigen lassen, was für den DB Navigator künftig geplant ist oder wie man das Kuppeln von Zügen mit einer VR-Brille lernen kann. Bereits zum fünften Mal tauscht sich der DB-Chef mit jungen Menschen in dem Format „Generation Bahn“ aus. Das Besondere diesmal ist, dass es live vor Ort stattfindet und nicht online. 

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Die Kursleiterin Frau Hunger erklärt im Gespräch, warum sich ihre Schüler:innen besonders für das Reisen und Mobilität interessieren: „Bei uns haben viele der Jugendlichen selbst schon ein Auslandsjahr gemacht, deshalb ist das Thema Reisen, auch außerhalb Deutschlands, ganz stark ausgeprägt. Aber auch im Alltag machen viele meiner Schüler:innen täglich Erfahrungen mit dem Pendeln. Viele kommen aus der Umgebung von Potsdam und müssen für den Weg zur Schule eine Stunde Fahrtzeit rechnen. Da machen sie natürlich auch oft Erfahrungen mit Verspätungen oder zu vollen Verkehrsmitteln und sehen, dass die Mobilität in der Peripherie noch nicht so ist, wie sie es sich wünschen.“

Ein Influencer ist mit an Bord

Heute mitdiskutieren wird auch Marvin Wildhage. Der Mittzwanziger bezeichnet sich selbst als YouTuber, ist aber auch auf vielen anderen Social-Media-Kanälen aktiv. Auf Instagram, TikTok und YouTube hat er zusammengerechnet rund eine Million Follower. Vor der Veranstaltung hat er seine Community befragt, welche Fragen er heute dem Bahn-Chef stellen soll. 

Oh, wie schön, ein Stuhlkreis

Quelle: DB AG/Volker Emersleben

Dann kommt auch schon Richard Lutz dazu und alle begeben sich auf ihre im Kreis aufgestellten Stühle. „Oh, wie schön, ein Stuhlkreis“, lacht Lutz und fügt auch gleich noch hinzu, wie schön es sei, sich persönlich zu begegnen. Nach einer kurzen Kennenlernrunde geht es ans Eingemachte. „Warum ist es so oft der Fall, dass ein Verkehrsmittel nicht auf das andere warten kann und man als Reisender deshalb bis zu einer Stunde zusätzliche Wartezeit in Kauf nehmen muss?“ ist zum Beispiel die Frage von Caro. Richard Lutz erklärt, dass die Verkehrsträger noch nicht gut genug miteinander vernetzt seien und jeder:jede Fahrer:in in erster Linie schaue, den eigenen Fahrplan einzuhalten. Und diese Verknüpfung sei auch oft genug zwischen Nah- und Fernverkehr noch nicht optimal. Das Argument, „warum soll ich Strafe zahlen, nur weil ich auf Deine Kunden warte“, sei nach wie vor noch viel zu oft gängige Praxis. Das Problem müsse auf der Verkehrsministerkonferenz diskutiert werden, wo es seit einem Dreivierteljahr nun endlich auf der Agenda stehe.

Noch nicht unverzichtbar: der Führerschein

Wie können wir das Mobilitätsangebot im ländlichen Raum verbessern ist das nächste große Thema. Und wie muss es aussehen, damit Jugendliche nicht mehr den Führerschein machen müssen, um mobil zu sein? Denn: Eine kleine spontane Stichprobe in der Runde ergibt, dass die Mehrheit der Schüler:innen gerade dabei ist, den Führerschein zu machen, um selbst unabhängiger und flexibler zu sein. Richard Lutz erörtert hier die derzeit laufenden Pilotprojekte, die on-demand-Verkehr mit Bussen testen, auch bekannt als Ruf-Busse, die gerade im Raum Hamburg laufen. 

Quelle: DB AG/Volker Emersleben

Jetzt ist Influencer Marvin an der Reihe und er stellt die Frage, die in seiner Community am häufigsten gestellt wurde. Es ist keine große Überraschung: Es geht um die nicht als zufriedenstellend empfundene Pünktlichkeit. Hierauf entgegnet Lutz, dass sie uns als Bahn derzeit auch überhaupt nicht zufrieden stelle, versucht allerdings, die Ursachen ein Stück weit mit dem wachsenden Personen- und Güterverkehr und der Diskrepanz mit dem Schienennetz zu erklären, das nicht im selbem Maße mitgewachsen sei, sondern sich im Gegenteil sogar noch verkleinert habe.

Zwei Memes stellen dar, wo der Schuh besonders drückt

Die Schüler:innen haben auch zwei Memes vorbereitet, die genau das darstellen, was sie an der aktuellen Mobilität besonders stört. 

Allerdings wollen die Schüler:innen nicht nur Punkte zur Sprache bringen, die sie stören, sondern sie haben sich auch konkrete Gedanken zu Verbesserungen des Services gemacht. Eine Idee trägt Emilia vor. Da sie gerade ein Jahr in den USA verbracht hat, kam ihr die Idee, Wasserspender in Zügen anzubieten, an denen die Reisenden kostenlos frisches Wasser zapfen können. Sie fand es in den Vereinigten Staaten so angenehm, „quasi an jeder Ecke einen Wasserspender zu finden. Das wäre ein Service, der mir das Reisen sehr viel angenehmer machen würde.“ Richard Lutz ist angetan von der Idee und verspricht, sie an der richtigen Stelle zu adressieren.

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Lösungen kriegen wir nur gemeinsam hin

Den Abschluss der regen Diskussion bildet eine Feedbackrunde, in der die Schüler:innen und Influencer Marvin zum Ausdruck bringen, dass sie jetzt mehr verstehen, wie komplex das System Bahn ist und wie wichtig es ist, grüne Mobilität weiter auszubauen. Und alle sind sich einig, dass es unheimlich gut getan hat, miteinander zu sprechen. Richard Lutz: „Es hat mir mit euch heute ganz großen Spaß gemacht, es lohnt sich, sich auszutauschen und zuzuhören. Lösungen bekommen wir nur alle gemeinsam hin.“  

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Talk mit DB-Chef Richard Lutz


Quelle: DB AG / Max Lautenschläger

Eine Welt ohne Reisen? Nicht denkbar! Ob der tägliche Weg zur Schule, das Treffen mit Freund:innen oder die Reise ans Meer oder in die Berge mit der Familie – wir sind alle ständig unterwegs. Umso wichtiger ist es deshalb, möglichst klimaschonend von A nach B zu kommen.

Aber: Wie stellt ihr euch Reisen zukünftig vor? Wie können wir komfortabel UND grün unterwegs sein? Wünscht ihr euch Fitnessstudios im Regionalzug, hyperschnelle ICE oder autonome Busse, die euch hinbringen, wo ihr wollt?

Diskutiert zusammen mit eurer Klasse/eurem Kurs eure Ideen direkt mit DB-Chef Richard Lutz und erzählt uns, was euch beim Reisen wichtig ist und was wir in Zukunft besser machen können.

Wer? Alle Schulklassen der Stufen zehn bis 13 können sich über ihre/n Lehrer:in, ihre/n Direktor:in oder eine andere Person des Lehrkörpers bewerben. Wichtig ist, dass ihr genügend Computer oder mobile Endgeräte habt und über eine stabile Internetverbindung verfügt (mehr Infos dazu auch in den Teilnahmebedingungen). Das Mindestteilnahmealter ist 16.

Ihr möchtet teilnehmen? Schickt uns dafür einfach ein kurzes Video, eine Collage, ein Meme oder GIF, selbst gemalte Bilder oder Fotos oder auch etwas ganz anderes, in denen ihr als Klasse/Kurs zeigt, wie ihr euch Reisen in Zukunft vorstellt. Euren Beitrag und das Bewerbungsformular (hier zum Download) schickt ihr uns dann per Mail an generation.bahn@deutschebahn.com. Die Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise findet ihr hier.

Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!


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