Artikel: Es wird grün: Bitterfelds Bahnhofsgebäude im Rohbau fertig
Neues Empfangsgebäude aus recyceltem Aluminium in Bernsteinoptik π Begrüntes Dach mit Photovoltaik und klimaneutrale Fernwärme π WLAN und Schließfächer für mehr Reisendenkomfort π Zukünftig bequemer mit Rad, Bus und Pkw zum Bahnhof
Seit der Grundsteinlegung im Herbst vergangenen Jahres hat die Deutsche Bahn (DB) das neue Empfangsgebäude im Rohbau fertiggestellt. Ab Mai wird die Fassade des Bauwerks geschlossen und das Dach abgedichtet. Im Frühsommer beginnen die umfangreichen Innenausbauarbeiten. Bis Ende des Jahres soll eines der nachhaltigsten Empfangsgebäude in Deutschland seiner Bestimmung übergeben werden. Der Bund, die DB und das Land Sachsen-Anhalt investieren zusammen 15,7 Millionen Euro in den Neubau des Empfangsgebäudes. Die Stadt Bitterfeld-Wolfen und das Land Sachsen-Anhalt setzen weitere 7 Millionen Euro für die Umfeldgestaltung des Bahnhofs ein.
Bilder vom Rohbau neues Empfangsgebäude Bahnhof Bitterleld
Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Klotzen, nicht kleckern – das haben wir hier unter Beweis gestellt: Nach einem halben Jahr Bauzeit sind die Umrisse des neuen Empfangsgebäudes schon deutlich zu erkennen. Der neue Bahnhof wird ein wahrer Gewinn für Mensch und Umwelt. Unsere Reisenden können sich auf einen hellen, modernen und barrierefreien Bahnhof freuen.“
Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt: „Es ist schön zu sehen, wie hier ein hochmoderner, klimaneutraler Bahnhof entsteht. ICE, S-Bahn und Bus sind heute schon in Bitterfeld bestens verknüpft und ein wahrer Standortvorteil. Das neue Empfangsgebäude mit dem aufgewerteten Bahnhofsumfeld trägt diesem Aspekt künftig noch stärker Rechnung und wird das Stadtbild nachhaltig prägen. Die Gelder aus dem Strukturwandel sind hier sehr gut angelegt.”
Armin Schenk, Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen: „Mit dem Neubau des Bahnhofs durch die Deutsche Bahn AG und der Neugestaltung des Vorplatzes durch die Stadt findet eine enorme Aufwertung des Schienenverkehr-Drehkreuzes und des Eingangstors von Bitterfeld statt. Das ist eine bedeutende Weichenstellung für die Zukunft, denn wir brauchen modernste Mobilitätangebote, um Unternehmen und Fachkräfte von der Region zu begeistern.“
Die Stadt Bitterfeld-Wolfen gestaltet das Bahnumfeld und den Vorplatz neu: Mit dem erneuerten Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) sowie Parkmöglichkeiten für Pkw und über 100 Fahrräder wird für Reisende das Umsteigen auf die klimafreundliche Bahn einfacher.
Das hat das neue Empfangsgebäude zu bieten
Das neue Gebäude bietet Platz für ein Reisezentrum, eine Bäckerei mit Café im Innen- und Außenbereich, einen Zeitschriftenladen sowie Räume für die Bundespolizei, die Bahnhofsmission und die ansässigen Verkehrsunternehmen. Aber auch kostenloses WLAN, Schließfächer, öffentliche und barrierefreie WCs sowie Geld- und Ticketautomaten werden vor Ort zur Verfügung stehen. Eine Packstation wird unabhängig von Öffnungszeiten das Abholen von Paketen ermöglichen.
Der Neubau wird ein echter Klimastar: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Strombedarf des Neubaus. Die Oberlichter und die Glasfronten mit Vogelschutzverglasung sorgen für einen freundlichen und hellen Innenraum, damit ist weniger künstliche Beleuchtung nötig. Beheizt wird das Gebäude mit klimaneutraler Fernwärme. Das Dach erhält eine Begrünung mit pflegeleichten heimischen Pflanzen. Diese bietet nicht nur Lebensraum für Insekten und andere Tiere, sondern verbessert auch die Luftqualität und speichert Regenwasser. Die Dachbegrünung wirkt zudem isolierend: Sie schützt das darunterliegende Gebäude im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte – das spart Energiekosten.
Die Fassade des Neubaus ist in seiner gold-bronze-kupfernen Farbgebung vom Bitterfelder Bernstein inspiriert und besteht aus recyceltem Aluminium. So spart die DB 95 Prozent der CO₂-Emissionen, die im Vergleich durch die Herstellung neuen Aluminiums entstünden. Lokale Unternehmen werden in die Umsetzung eingebunden.
Mit ihrer Konzernstrategie „Starke Schiene“ macht die Deutsche Bahn ihre Bahnhöfe zu Drehscheiben moderner Mobilität, um mehr Menschen von der klimafreundlichen Bahn zu überzeugen. Den Bahnhof Bitterfeld besuchen durchschnittlich 7.000 Menschen pro Tag. Die S-Bahn Mitteldeutschland verbindet Bitterfeld mit Leipzig, Lutherstadt Wittenberg, Halle (Saale) oder Magdeburg. Mit dem ICE geht es über Erfurt nach München und Frankfurt am Main sowie über Berlin nach Hamburg und an die Ostsee.