Artikel: Wie funktioniert eigentlich ein 3-D-Drucker?
Der 3D-Druck revolutioniert die Instandhaltung bei der DB
Mit Hilfe des 3-D-Druck-Verfahrens kann die DB innerhalb kurzer Zeit Ersatzteile drucken, die sonst mit langen Lieferzeiten verbunden oder gar nicht mehr erhältlich wären. Insbesondere bei der DB Fahrzeuginstandhaltung findet dieses Verfahren daher vielfältige Anwendung. Aber wie funktioniert eigentlich ein 3-D-Drucker?
3-D-Druck oder „additive Fertigung“ erzeugt Gegenstände aus Kunststoff, Metallen wie Titan oder Aluminium oder auch Verbundwerkstoffen. Dabei werden Schichten in der Dicke etwa eines menschlichen Haars aufeinander „gestapelt“. Feinstes Pulver wird mit einem Schieber oder Rakel gleichmäßig aufgetragen und mit der jeweils darunterliegenden Schicht mithilfe eines Laserstrahls verschmolzen. Grundlage ist eine digitale 3-D-Zeichnung mit den Koordinaten. Der bislang größte so erzeugte Gegenstand ist ein Lüfterrad mit 62 cm Durchmesser, der kleinste eine Führungshülse für ein Schloss von 5 mm Größe.
Vorteile gegenüber traditionellen Gussverfahren:
- keine Gussformen und Formwerkzeuge nötig
- Macht Einzelteilfertigung oder kleine Stückzahlen wirtschaftlich
- Besondere Eignung für nur sporadisch benötigte Ersatzteile
Inzwischen kommen bereits mehr als 1.000 Ersatzteile bei der Deutschen Bahn aus dem 3-D-Drucker, vom Lüftungsgitter über die Kopfstütze bis zur Querdämpferkonsole. Der 3-D-Druck revolutioniert die Instandhaltung: Ersatzteile stehen schneller und verlässlicher zur Verfügung. Der 3-D-Druck ist dabei nicht nur für die Instandhaltung von Vorteil. Durch den Test verschiedener neuer Materialien, wie beispielsweise dauerfeste Elastomere oder flammfeste Kunststoffe für den Bahn-Einsatz, ergeben sich zukünftig immer weitere Einsatzmöglichkeiten für im 3-D-Druck hergestellte Teile, beispielsweise Handlaufschilder für Blinde am Bahnhof.