Buchenwaldbahn: Das Leid der Menschen niemals vergessen

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Artikel: Buchenwaldbahn: Das Leid der Menschen niemals vergessen

Eigentlich hätte es einer dieser Gedenktage sein sollen, die ernsthaft sind und zugleich eine Art Familientreffen. Am Gedenkweg Buchenwaldbahn wurde am 31. Juli 2022 der Jugendlichen gedacht, die im Konzentrationslager ums Leben kamen oder von Weimar aus in andere Lager deportiert wurden. Die Initiative Gedenkweg Buchenwald hatte zu dieser Gedenkveranstaltung anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens auch Vertreter:innen der Deutschen Bahn eingeladen.

Wenige Tage zuvor hatten Unbekannte junge Buchen an- und umgesägt. Seit 1999 werden die Bäume in einem langfristig angelegten Projekt des Lebenshilfe-Werk, Weimar Apolda e.V, in Erinnerung an die Toten der Todesmärsche im April 1945 gepflanzt.

Quelle: Deutsche Bahn AG/Susanne Kill

Die Verachtung gegenüber denjenigen, die damals ermordet wurden und die Böswilligkeit gegenüber jenen, die sich heute für ein friedliches Miteinander einsetzen und mit viel persönlichem Einsatz eine aktive Erinnerung praktizieren, ist Programm solcher Taten. Die Antwort lautet wie immer: Weitermachen mit dem Einsatz für eine demokratische, offene und friedliche Gesellschaft. Dazu gehört es in Deutschland auch, der Toten zu gedenken, die im Nationalsozialismus unter unvorstellbaren Qualen deportiert, interniert und ermordet wurden. Das taten am 31. Juli dann mehrere Hundert Menschen, die dem Gedenkweg an der Buchenwaldbahn folgten. Unter ihnen der Ministerpräsident von Thüringen, der Oberbürgermeister von Weimar, der Leiter der Gedenkstätte, ein Präsidiumsmitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland, viele Jugendliche sowie die Musiker:innen der Workshops des Yiddish Summer in Weimar.

Die etwa 14 km lange Buchenwaldbahn musste 1943 von Häftlingen unter Aufsicht der SS gebaut werden. Sie sollte als „Anschlussbahn“ mit dem Netz der Deutschen Reichsbahn in Weimar verbunden werden. Der verfallene Bahnhof am Konzentrationslager auf dem Ettersberg konnte bereits in den 1990er Jahren mit Hilfe von der Gewerkschaft und Jugendlichen der DB restauriert werden. Seitdem gibt es immer wieder Gelegenheiten bei denen die Deutsche Bahn oder ihre Stiftung praktisch helfen kann, die Gedenk- und Bildungsarbeit in Weimar und Buchenwald zu unterstützen. Aber ohne das Engagement der Menschen vor Ort ist alles nichts. Ihnen gilt unser Respekt.